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Salem Spade: Witch Hunt

Nach dem Jahrhunderrelease der Zion's Abyss-Scheibe beweisen Steel Legacy Records erneut ihr gutes Händchen und bringen ein beinahe ebenbürtiges Werk auf den kleinen, aber feinen Undergroundmarkt. "Beinahe", weil die zweite Seite des auf 330 Einheiten limitierten Vinyls gegen Ende etwas schwächelt - aber ich greife vor.

Die ersten fünf Songs, die die komplette A-Seite belegen, stammen vom ersten Demo namens "Witch Hunt 1991" der US-Prog-Metaller Salem Spade und dürften ein Fest für ALLE unsere Leser sein, die auf leicht angeproggten US Metal a la Oblivion Knight, Chozzen Phate, Steel Prophet oder False Witness stehen. Hochkomplexe, aber immer nachvollziehbare Kompositionen, großartige Gitarrenarbeit  und ein herrlich hoch singender Sänger sind doch für viele hier schon alleine Garant für stundenlangen Hörgenuss. Und so ist es auch: egal ob sich die Nadel beim titelgebenden "Witch Hunt 1991", dem famos gesungenen "Castle Walls" oder "Children Of The Wasteland" senkt - immer wieder möchte man vor Begeisterung schreien. Ganz ehrlich, alleine Seite A ist den Preis für das Vinyl mehr als wert und bietet höchstwertigen Progressive Metal der Sonderklasse.

Die zweite Seite beginnt mit allen vier Songs vom "Legacy Of Hate" - Demo und selbige sind gar noch etwas komplexer arrangiert als die "Witch Hunt 1991"-Tracks. Das soll doch aber einen gestanden Progressive Metaller nicht abschrecken, denn Meistwerke wie "Stage Kill" oder "Pocketbook Beast" (*huld*) wollen förmlich erarbeitet werden. Gitarrentechnisch boten die beiden Saitenhexer Sternquist und Emerson auch hier alles, was das Herz begehrt ("Dusk Till Dawn" soll als Hörbeispiel reichen!!).

Einzig die beiden ruppigen, scheinbar live eingespielten und auch mit anderem Sänger (John Forman) und Gitarristen (Greg Chavez) versehenen Songs des 89er "Sleepless"-Demos namens "Sleepless" und "Twisted Mind" fallen qualitativ doch deutlich hörbar ab. Das tut dem großartigem Eindruck aber keinerlei Abbruch!

Zion's Abyss kam hier auf den heiligen Seiten grandios an - ich bin mir sicher, dass das gleiche auch mit Salem Spade geschehen wird. Tolle Platte!! 

(c) 2008, Michael Kohsiek