"There ain't no running away, The Hand Of Doom will reach you!" heißt
es im Opener so schön und ich bin mir sicher, spätestens bei den exzellenten
Twin-Leads verstummen alle Zweifler, die beim Betrachten des, öhem,
"extravaganten" Covers" noch eine C-Klassen-Tschörmen-Metal-Band erwartet haben.
Unglaubliche 31 Jahre alt ist das Material auf dieser brillant aufgemachten
Doppel-Vinyl-Wiederveröffentlichung und obwohl die 10 Songs der
"Poisonoise"-Platte in ebenso unglaublichen drei Tagen aufgenommen wurden,
klingt hier nichts altbacken oder amateurhaft. Ganz im Gegenteil: Ich bin mir
sicher, dass im Zuge der diversen Abfeierorgien von 70er-Jahre-Bands oder
solchen, die diese Klänge wieder aufleben lassen (und es als neuartig
verkaufen), auch The Hand Of Doom verdiente Lobeshymnen einfahren können. Wären
Songs wie der erwähnte Opener "There Ain't No Running Away", das nachfolgende
"They Who'll Creep At Night" (man achte auf die fantastische Gitarrenarbeit, die
solotechnisch beinahe Pagan Altar-Höhen erreicht und das knallharte,
wirkungsvolle Hauptriff) oder das treibende "The Meanest Man" in der NWoBHM
erschienen, diese Scheibe wäre längst "Kult" und bei Sammlern ein beliebtes
Spekulationsobjekt. "Doom Power" ist gar ein richtiger Hit. Sänger Andreas
Rössner hat eine angenehm unaufdringliche, raue Stimme, die Gitarrist Uwe
Ellenberger allen Plaz zum Austoben für sein ausladendes Spiel lässt, die er
benätigt.
Tut euch den Gefallen und besorgt euch unbedingt die wie immer limitierte
High Roller-Version, denn neben den elf Bonustracks (knapp die Hälfte davon
stammen von einer Liveshow vom 30. Juni 1978 aus Eschwege), die sich alle auf
Vinyl zwei verteilen, enthält diese Ausgabe noch eine 7" mit den Songs
"Armageddon" und "We Are All Losers". Seid ihr nicht, Jungs. Seid ihr nicht.
Erhältlich ist die Vinylausgabe hier:
www.high-roller-records.de
(c)2010, Michael Kohsiek