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Ritual Steel: Blitz Invasion

Aber hallo, liebe Freunde! Da habt ihr aber ordentlich an euch gearbeitet - sauber! Nachdem das Debüt "A Hell of a Knight" hier leider nie zu Besprechungsehren gekommen ist (sorry!) liegt mir nun der geile Zweitling vor. Eins vorweg: der gute Eindruck, den Ritual Steel allen Umständen zum Trotze beim zweiten KIT bei mir machen konnten, wird hier nahtlos aufs Album gerettet. Und eine wahre Blitz Invasion ist es geworden. "Metal Beasts" nennt sich der beinahe neunminütige Opener, der mit Sicherheit von 95 % aller Metalfans gehasst werden wird (wenn sie ihn denn überhaupt jemals zu Gehör bekommen)  - aber wir 5 % lassen uns das nicht vermiesen, oder? So soll er klingen, der Metal - dreckig, räudig - und ein wenig geklaut (aber nur von den besten der besten). Das Versriff stammt nämlich eins zu eins vom Song "Metal Church" der wieder auferstandenen Legende - aber ich gehe mal davon aus, dass das Absicht war. Zumindest verschweigt das unser Sir Lord Doom in den Linernotes nicht... :-)

Apropos: gesanglich ist der gute Sascha Maurer, ähnlich wie Meister Mutz,  immer noch so polarisierend wie auf dem Debüt. Oder um es mal anders auszudrücken: wer auf reine, klare und glockenhelle Stimmen a la Timo Kotipelto abfährt, braucht Ritual Steel bestimmt nicht. US Metallisch geht es dann weiter mit der "Blitz Invasion" weiter - der (textlich etwas fragwürdige) Titeltrack bündelt noch etwas kompakter als der Opener die Stärken der Band: Eingängige Melodien jenseits der Trällergrenze, krachende Riffs, packende Leads und völlig fehlender Synthischmonz. Gut so- weiter so! Track 3 ist dann überraschenderweise in französisch gesungen ("Le Division De Fer") und erinnert tatsächlich an eine Mischung aus Malédiction und Killers. Wieder ein Treffer -  und es folgen glatt noch fünf weitere (unter anderem das schön simpel nach vorne gehende "Tribute (to Rock'n'Roll") oder die geniale (!) Hymne "Victory" ("Ale, Ale, to Victory!!")), so dass man nicht nur von einer mindestens 50%igen Steigerung zum Debüt sprechen muss, sondern gar von einem der Metalhighlights des Jahres. Wer hätte das gedacht, was?

(c) 2004, Michael Kohsiek