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Rhapsody Of Fire : Triumph Or Agony

Raider - die älteren unter unseren Lesern werden sich vielleicht noch erinnern - heißt jetzt Twix. auch bei Rhapsody ändert sich trotz Namenswechsel ganz und gar nix. Feuriger klingen die Italiener auf Album Nummero Sechs aber ganz und gar nicht, im Gegentum: die verstärkte Orientierung an soundtrackartigen Klängen, die auf dem erfolgreichen Vorgänger "Symphony Of Enchanted Lands II" ihren Anfang genommen hatte, wird hier konsequent weitergeführt.

So konsequent leider, daß ich mich oft fragen muß, wieso hier überhaupt noch eine Metalband mitspielen muß. Tönen doch die orchestral arrangierten Parts um Welten eindrucksvoller als alles, was die eigentlich hauptberuflich angestellten Musikanten zustande gebracht haben. Denn mal ehrlich: den Großteil des hier songwriterisch Gebotenen haben wir von dieser Band schon deutlich eindrucksvoller zu hören bekommen. Durchschnitt, wie ihn beispielsweise der Titeltrack bietet, kann alleine durch seine aufwendigen Arrangements noch so einigermaßen gerettet werden. Wieso schreiben Turilli und Staropoli nicht gleich ein reines Orchesterwerk, wenn sie anscheinend nicht mehr daran interessiert sind, im Metalbereich ähnliche Brillianz vorzulegen?

Wer bis zum Ende durchhält, wird immerhin mit zwei richtig überzeugenden Tracks belohnt: das überlange "The Mystic Prophecy Of The Demonknight", ein urtypisches Rhapsody-Epic, wie es im Buche steht; sowie den obligatorischen Bombast-Abschluß "Dark Reign Of Fire" - wen wundert's, daß sich gerade diese Songs vor allem auf die orchestrale Komponente konzentrieren?

Fazit: leider die bisher schwächste Vorstellung der Italiener. Kommt für meinen Begriff etwas arg wie 'n uninspiriertes Routinewerk rüber.

(c)2006, Ernst Zeisberger