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Primal Fear – Seven Seals

Kaum eine deutsche Metal Band ist umstrittener als Primal Fear. Love ´em or hate ´em heisst die Devise. Dabei ist mir das gänzlich unverständlich. Denn sowohl Mat Sinner wie auch Ralf Sheepers machten in ihrer gesamten Karriere nie etwas anderes als Heavy Metal und liefern seit über 20 Jahren stets Qualität ab. Das ändert sich auch nicht mit der bereits sechsten (!) Zusammenarbeit unter dem Banner Primal Fear. Im Gegenteil. Nach unzähligen Durchläufen festigt sich der Eindruck, dass es sich hier um das bisher beste Werk der Schwaben-Combo handelt. Besondern positiv fällt dabei auf, dass man des öfteren die Pfade des straighten Power Metals verlässt und für die Band eher ungewohnte Töne anschlägt. Zwar geht es mit dem Opener „Demons And Angels“ und dem folgenden „Rollercaster“ noch gewohnt schnell und hart zur Sache, doch fallen schon die dezent eingesetzte Orchestrierung und die sehr eingängigen Refrains auf. Das Titelstück und das mit leichten Rainbow/Dio-Einflüssen versehene „Diabolus“ dagegen sind atmosphärische Hymnen par excellence, während man mit „Evil Spell“ einen 1A Speed/Thrash-Song und mit „Carniwar“ (absolute Live-Hymne!!!) einen ungewöhnlich heavy und modern produzierten Mid-Tempo-Stampfer am Start hat. Aber auch „The Immortal Ones“, „All For One“, die Sinner-Neueinspielung „Question Of Honour“ und die abschließende Ballade „In Memory“ bewegen sich auf erschreckend hohem Niveau, so dass man zum einen sagen muss, dass die CD ohne jeglichen Ausfällen auskommt und zum anderen feststellt, dass Abwechslung im Jahre 2005 gross geschrieben wird im Hause Primal Fear. Und das ist gut so. Denn während anderen Bands spätestens nach dem dritten Album die Ideen ausgehen, klingt die deutsche Metal Institution so frisch wie noch nie. Das alles wird wie immer gekrönt durch den mehr als hervorragenden und abwechslungsreichen Gesang von Ralf Sheepers und einer wirklich schweinegeilen Produktion (Mat Sinner & Charlie Bauernfeind). Was soll man noch viel sagen? Selten waren sich die Fachpresse so einig wie bei dieser Scheibe. Seven Seals ist ein - wenn nicht der - Höhepunkt des deutschen Metal-Jahres 2005 (da könnten meiner Meinung nach nur noch Metal Inquisitor dazwischenfunken), und wer sich nach dem Anhören der Platte nicht ein Ticket für die anstehende Tour mit Helloween sichert, dem kann ich auch nicht mehr helfen.

(c)2005, Peter Kraus