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Motörhead : Inferno

Wer ob der etwas melodischeren "Hammered" schon Befürchtungen hegte, Lemmy könnte auf seine alten Tage noch zahm werden, dem bläst der neueste Rundling des göttlichsten Rock'n'Roll-Trios dieses Planeten um so eindrucksvoller die Ohren durch! Denn "Inferno" ist - nehmen wir das Fazit mal vorweg - die stärkste Motörhead seit "1916" (die Platte, nicht das Jahr ;-))!

Schon der rasend schnelle Brecher "Terminal Show" zeugt von neu gefundener Entschlossenheit: brachialer Highspeed-Metal der "Sacrifice"-Liga bricht da über den geplätteten Hörer hinein, und das ohrwurmige "Killers", da so auch problemlos auf einem der Klassikeralben der frühen Achtziger hätte stehen können, legt gleich ordentlich Holz nach, bevor es mit unwiderstehlichem Groove ins Midtempo geht: "In The Name of Tragedy", "Suicide" oder "Keys to The Kingdom" heißen die zukünftigen Klassiker, auch das leicht Thin Lizzy-mäßige "In The Year Of The Wolf" begeistert ohne Ende, und zwischendurch wird's auch immer mal wieder richtig flott, wie etwa in dem knüppelharten "Fight" oder dem schlichtweg ultracoolen "Smiling Like A Killer" - sprich, für die richtige Mischung ist stets gesorgt. und da zu dieser bekanntlicherweise auch immer ein eher untypischer Song gehört, hat man zum Abschluß mit dem akustischen "Whorehouse Blues", nun, eben einen Blues verewigt! Cool...

Ach ja, Amerikas Frickelsepp Nr. 1, Steve Vai, darf als Gast in zwei Songs ein wenig mitklampfen. Wer sich erinnert, wie der Mann seinerzeit Whitesnakes "Slip Of The Tongue" völlig verdudelte, dem sei gesagt, daß Motörhead diesen Gastspot dezenter gewählt haben. Er fällt nämlich kaum auf...

...und das ist auch gut so! Ergo: Ein absoluter Pflichtkauf für die Lemmysche Anhängerschaft...

(c)2004, Ernst Zeisberger