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Chris Caffery : W.A.R.P.E.D.

Nanu, schon wieder Chris Caffery? Ist doch noch gar nicht so lange her, daß der Savatage-Gitarrist mit einer Doppel-CD auf der Matte stand! Ein Blick auf das Backcover zeigt des Rätsels Lösung: "W.A.R.P.E.D." ist mitnichten ein komplett neues Album, es handelt sich hier vielmehr um eine Neuauflage der Bonus-CD "God Damn War", die dem "Faces"-Rundling in der Erstauflage beilag. Angereichert wird das Ganze durch fünf komplett neue Tracks sowie dem Titeltrack, der weiland mal der US-Version von "Faces" als Extralied diente.

Da greift doch das unterschreibende Dummbrot vom Sacred Metal, schließlich schimpft er sich Savatage-Die-hard, natürlich blind zum Geldbeutel - und hätte sich das wahrscheinlich besser gespart. Denn wenn Ihr die DCD-Version von "Faces" im Schrank stehen habt, dann kennt Ihr eigentlich alle Highlights dieser Scheibe auch so. Neuzugänge wie "Election Day", das immerhin mit einem feinen, Sava-würdigen Chorus ausgestattete "Erase" oder das unscheinbare "State Of The Head" zählen leider allesamt nicht zu den Glanztaten von Meister Chris. Da fehlt einfach zumeist das letzte wirklich zündende Riff, Chris' Gesang kann nur streckenweise überzeugen (dann nämlich, wenn er beinahe exakt so klingt wie Jon Oliva!) und letztendlich läßt die Produktion noch immer viele Wünsche offen. Hätte man an letzterem nicht vielleicht noch etwas basteln können, wenn man "God Damn War" denn schon einen Neuaufguß spendieren mußte?

Nahtlos bei den eher mittelmäßigen neuen Songs reiht sich leider auch das schleppende "Iraq Attack" ein, bei dem immerhin der Mountain King himself zum Mikro greift. Zumindest deutet sich hier an, daß Jon seinen stimmlichen Aufwärtstrend nahtlos fortsetzt. Hier kommen sogar mal wieder seine berühmten spitzen Schreie a la "Sirens" gehäuft zum Einsatz! Das macht Hoffnung für das nächste Album von Jon Oliva's Pain (von Savatage traue ich mich hier gar nicht mehr zu fabulieren...).

Damit das hier nicht wie ein Komplettverriß rüberkommt, sei der Fairneß halber erwähnt, daß sich auch auf "W.A.R.P.E.D." der eine oder andere Killer wiederfindet. Das brilliante "God Damn War" z.B. hätte sich prima auf der Dr. Butcher-CD gemacht. Nummern wie "Saddamize", "Edge Of Darkness" oder auch "Beat Me, You'll Never Beat Me" laufen auch nicht deutlich danach ins Ziel ein. Nur: Diese Songs sind dem geneigten Fan halt längst bekannt! Womit ich diese CD eigentlich ausschließlich Neueinsteigern ans Herz legen kann - und ob es davon im Falle Chris Caffery nun Legionen gibt...

(c)2005, Ernst Zeisberger