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Blind Guardian: Somewhere Far Beyond

Blind Guardian haben viele gute Alben herausgebracht. Mein Lieblingsalbum ist aber "Somewhere Far Beyond". Nicht nur, dass dieses von Kalle Trapp druckvoll und transparent produzierte Album mir 1992 den Weg (ich war über den "Umweg" Tolkien zu Blind Guardian gelangt...das ist aber eine Geschichte für sich) zum Metal endgültig ebnete, nein, es sprechen viele Gründe dafür, dass es auch heute noch ein Meisterwerk ist.
Der Opener "Time what is Time" (textlich vom Film Blade Runner inspiriert) gibt schon die Marschrichtung vor: Von einer akustischen Gitarre eingeleitet, intoniert dann Hansi Kürschs raues und machtvolles Timbre "Time what is Time" im grandiosen Refrain, im Mittelteil wiederum eine "Akustik-Bridge", bevor dann am Schluss endgültig die Post abgeht. Grandioser Opener!
Weiter geht es mit "Journey through the Dark" noch härter und rifflastiger, bevor dann mit "Black Chamber", einem kurzen, hörspielartigen Stück, etwas "Verschnaufpause“ gewährt wird.
Nach dem bombastischen "Theatre of Pain", das auf der CD noch mit einer weiteren Classic-Version, als Bonustrack vertreten ist, folgen die nächsten Höhepunkte: Das wiederum melodisch-harte "The Quest for Tanelorn“ und das wohl düsterste Stück des Albums: "Ashes to Ashes", bei dem man förmlich spürt, wie einem die Lebensuhr abläuft.
Die beiden Bard`s Songs sind dann der vollkommene Kult. "The Bard`s Song - In the Forest" ist eine traumhafte Ballade, in der Kürsch einen Elfen, Zwerge und Hobbits ins Wohnzimmer zaubert - und dessen Refrain man nach mehrmaligem Genuss im Schlaf mitsingen kann.
"The Bard`s Song - The Hobbit" bringt uns dann den "Hobbit" in die Stube. Der Vorgänger-Roman zum Herrn der Ringe kommt hier zu metallischen Ehren. Am meisten Gänsehaut bekomme ich immer noch bei:
"Oh what a fool, He`s losing control" - eine geile Passage.
Ein kurzes Dudelsackintro läutet dann den Titeltrack ein. Hier wird noch mal alles geboten. Härte, Bombastische Chöre, Tempowechsel. Ein würdiger Epos schließt einen Alltime-Klassiker ab. Den überragenden Gesamteindruck kann auch das nicht gelungen Queen-Cover "Spread your Wings" (als Bonustrack) schmälern. Abschließend möchte ich sagen, das "Somewhere Far Beyond" mich zum endgültigen Metalfan gemacht hat, ich werde es nie bereuen!!!
 

(c)2005, Christian Schmitz