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Battlerage : Blood, Fire, Steel

Okay, Bandname und Albumtitel nehmen mir fast schon einen Teil meiner Arbeit ab, vermitteln sie einem doch eine ziemlich eindeutige Vorstellung, was man hier zu erwarten hat, noch bevor man einen einzigen Ton von der Band gehört hat. BATTLERAGE also, aus Chile, die Zweitband übrigens von Drummer Francisco Vera von PROCESSION, die vielleicht einige auch von dem Manilla Road-Tribute-AlbumThe Riddle Masters“ kennen. Hier geben sie mit ihrem zweiten vollen Album ihr Label-Debüt bei den Italienern “Metal on Metal Records“, wo sie sich unter anderem mit CATCH 22, SKELATOR oder den MIDNIGHT IDÖLS in guter Gesellschaft wieder finden.

 Die Frage, ob man hier auch wirklich authentischen, traditionellen Stahl geboten bekommt und keinen weichgespültem Euro “Power“ Metal, beantwortet der eröffnende Doppelschlag “The Devil’s Wings  Bring Fire From Hell“ und  “Die By The Power Of The Axe“. Klingen zwar wie eine MANOWAR-Parodie  (die Titel wohlgemerkt, nicht die Musik!), aber das Album hat einen schönen, trockenen Drumsound, unspektakuläre, aber dennoch gute Gitarrenarbeit und einen Sänger, den man am ehesten   mit Tim Owens vergleichen kann. Ihre stärksten Momente haben BATTLERAGE dabei sowohl bei den schnelleren Songs, als auch bei den “Epics“, also den Liedern mit Überlänge. Diese verzichten aber erfreulicherweise auf symphonische Intros, Soundsamples oder gesprochenen Firlefanz, selbst bei dem über zwölfminütigen und toll gemachten "True Metal Victory" konzentriert man sich stattdessen auf richtig mitreißende Gitarrensoli. Zugegeben, die Songtitel gehen schon hart an die Schmerzensgrenze, aber was soll’s. Der Großteil der Songs überzeugt, auch wenn man sich auf Dauer vor allem stimmlich etwas mehr Abwechslung wünschen würde.

 Wer allerdings streng orthodoxen 80er-Metal á la MANOWAR wie zu besten “Into Glory Ride“-    Zeiten erwartet, sollte vorher lieber reinhören, denn auch in einem Land wie Chile scheinen Bands wie   SACRED STEEL, PARAGON oder SABATON nicht gänzlich unbekannt zu sein. Zumindest in Sachen Produktion ist man von diesen nicht weit entfernt, ob man das jetzt als Pluspunkt ansieht, kann jeder   selbst für sich entscheiden. Schade nur, dass man den etwas roheren Sound von dem Debütalbum nicht beibehalten hat, der hätte dem ganzen nicht nur mehr Würze verliehen, sondern die Jungs auch stärker abgegrenzt von den zahlreichen ähnlichen Bands aus Griechenland, Italien & Co. Gerade von Bands aus Südamerika erwartet man doch immer eine gewisse Eigenständigkeit, nicht zuletzt durch einen ungeschliffenen, ursprünglichen Sound. Dennoch bleibt “Blood, Fire, Steel“ ein ordentliches bis gutes “TrueMetal-Brett mit einigen Highlights.  

 (c)2009, Peter Müller