Sacred Metal Page > Sacred Reviews > Eigenpressung > Sign Of The Jackal: Haunted House Tapes

Sign Of The Jackal: Haunted House Tapes (CDR + Tape)

Hat Jugend noch Tugend? Im Falle von Hierophant (US), Enforcer (Schweden), Tracer (Deutschland), Savage Blade und Striker (Kanada), um nur einige zu nennen, kann diese Frage mit einem fistraisenden ‘JA, SIE HAT’ beantwortet werden. Nachwuchs im Traditionssektor regt sich auch in Italien: Sign of the Jackal aus Rovereto im Trento heisst der Fünfer der sich auf klassischem Heavy Metal spezialisiert hat.

Nur zwei tracks gibt es auf ihrem Demo Haunted House Tapes (2009) zu hören. Laura (Vocals), Bob (Gitarre, Vocals), Max (Gitarre, Keys, Vocals), Kill (ja, Kill, Bass) und Sergio (Drums) wissen aber genau wo sie hinmarschieren möchten: back to the roots. Wenn am Anfang von ‘Sign of the Jackal’ dann der Wolf losheult und ruckzuck ein melodischer Speedtrack erster Limonenqualität durch die Boxen donnert, ist breites Grinsen angesagt. Als Inspirationsquellen nennt man Bands wie Malteze, Taist of Iron, Messiah Force, Bitch und die unvermeidlichen frühen Warlock. Kann man ob den weiblichen Vocals und treibenden Powermetalgitarren alles nachvollziehen. Der Song nach dem die italienische Band sichselbst benannt hat, erinnert aber, nicht zuletzt wegen dem Ayrton Senna-Tempo, definitiv auch an die belgischen Pioniere von Acid. Hier ist keine 13-im-Dutzend-Kellercombo am Werk und man hat bei diesen ersten Aufnahmen zudem gleich eine feine old school Produktion hingelegt. Schön auch, dass Drummer Sergio diesen straight ahead-Stil total draufhat und trotzdem sein Spiel immer wieder gekonnt variiert. ‘Sign of the Jackal’ ist kurz und gut ein Ohrwurm!

Als zweiter Track kommt das charmant betitelte ‘Fight for rock’ erwartungsgemäss als Midtempostampfer mit Mitgrohlfaktor. Und auch hier darf man sich wieder freuen über melodische Gitarrensoli wie man sie anno long ago von HM-Bands wie Heavy Load, Crossfire, Martyr und Konsorten serviert bekam. Da Sängerin Laura das benötigte Rauhe in der Stimme hat und ordentlich Power in den Lungen, macht dieses Demo, so kurz sie auch ist, einen Heidenspass.

Sign of the Jackal erschien auf Tape und als auf 100 Stück limitierte/numerierte und handbeschriebene CD-R mit farbkopiertem Cover. Beim feuerroten Artwork stand Damien – Omen II Pate. Nein, die Band ist – zumindest nach dieser VÖ beurteilt – musikalisch nicht in der seventies Okkultrock-Ecke angesiedelt. Dennoch lassen akustischer Anfang und Ausklang von ‘Sign of the Jackal’ erahnen, dass die italometallischen Horrorfilmfreaks die bedrohlich-makabre Atmosphäre draufhaben. Momentan ist man fleissig am komponieren, damit bald ein vollständiges Album rausgehauen werden kann. Bei Heavy metal demons lässt man sich von Lamberto Bavas kultigem Demoni-Zombiestreifen inspirieren.

Zum Schluss: für die Beurteilung der Musik an sich ist es eigentlich nicht relevant, aber äusserst sympathisch fand ich, dass der Promo ein kurzer handgeschriebener Zettel beilag. Darin entschuldigt sich die Sängerin für die späte Lieferung, obwohl die gerademal eine Woche gedauert hat. Wie schön, es in unseren traurig kalten Businesszeiten mit solch höflichen Undergroundlern zu tun zu haben. Viva Italia!

Reinhören kann man hier: www.myspace.com/signofthejackalmetal

(c) 2009, Oliver Kerkdijk