Erfreulich schnell legen die italienischen Hopefuls von Holy
Martyr einen Nachfolger zu ihrem großartigen "Hatred & Warlust"
Eigenpressungsgewächs vor. Auf "Hail to Hellas" zeigt man erneut
beachtlich, dass man mit dem von der Band scheinbar verhassten "Epic
Hollywood Metal", wie man es noch so schön auf dem Backcover von "Hatred
& Warlust" bezeichnete, rein gar nichts zu tun hat. "Epic" ist bei
Holy Martyr dennoch einiges, wenngleich Rhapsody und Co. nicht
mal ansatzweise durchscheinen. Der brachiale Opener "The Call to Arms"
klingt beispielsweise etwas nach DoomSword, während das
nachfolgende "Molon Labe (Into Glory They Shall Ride)" als
stimmungsvolles Intro vom sich anschließenden Siebenminüter
(durchatmen:) "Defender in the Name of Hellas (Leading Three Hundred
Heroes Through the Pass of Thermopiles)" (der Song heißt wirklich so!)
dient. Dieser Song dürfte dann auch das Herz eines jeden Sacred
Metallers schneller schlagen lassen, denn trotz budgetbedingter
Soundprobleme ist hier durchaus Potential zu entdecken. Fast noch
besser ist das bei 8:20 ins Ziel laufende "The Lion of Sparta", bei
dem man die ganze Bandbreite des Epic Metals abdeckt und mit einem
brillanten Intro aufwartet (das mich gar etwas an Adramelch
erinnert!). Sicherlich ist man von DoomSword und Domine
qualitativ noch ein Stückchen entfernt, aber man ist ja schließlich
noch im Demostadium. Doch zusammen mit den Landsmännern von Battle
Ram gehört man mit Sicherheit zu der Garde aktueller italienischer
Combos, die den ganzen Helloween-Clones mal ordentlich den
Hintern versohlen könnte. All Hail to Holy Martyr!
www.holy-martyr.com
(c) 2004, Michael Kohsiek