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Asphyx : Live Death Doom

Anhängern des traditionellen Death Metal geht es momentan releasetechnisch eigentlich sehr gut, so dass ich bei der Ankündigung dieses Boxsets (2CDs, 1DVD - bei Bedarf auch jeweils einzeln erhältlich) erst mal mit einem verwöhnten "was, schon wieder Asphyx live?!" reagierte - und dabei beinahe vergaß, dass es sich bei dem Mitschnitt des famosen Party.San-Comebackauftritts der Holländer ja "nur" um eine Bonus-DVD der limitierten Auflage des "Death...The Brutal Way"-Monsterbrockens handelte. Value for money indeed.

Dieser Slogan lässt sich denn auch unverändert auf das vorliegende Paket anwenden. Klar, das Setting ist bei einer reinen Asphyx-Show natürlich intimer als die riesige Festival-Bühne, und mittlerweile haben es natürlich so einige neue Songs in die Setlist geschafft, die von besagtem Killer-Comeback stammen. Und so reihen sich der berüchtigte "Eisenbahnmörser" u.ä. nahtlos bei den ewigen Evergreens wie "Asphyx (Forgotten War)" oder dem alles vernichtenden "The Rack" (dieser Gitarrensound ist doch die akustische Antwort auf den Karatetritt von de Jong im diesjährigen WM-Finale, oder?) ein und machen einmal mehr klar, dass der brachial-archaische Sound der Holländer auch anno 2010 die ganze Schneller-Technischer-Perfekter-Pest, die die Szene bisweilen heimsucht, ohne Mühe in der Pfeife raucht. Brutality through simplicity, gelle? Nebenbei sind Martins deutsche Ansagen wie immer einfach nur kultig.

Auf der DVD findet sich dazu noch ausgiebig Bonuskrams, von denen die einstündige "Hordes Of Disgust"-Bandbiographie sicher den ergiebigsten Stoff bietet. Hier plaudern so gut wie alle Beteiligten ausgiebig über den langen Weg des niederländischen Death Metal-Schlachtschiffs aus dem Nähkästchen. Leider aber beherrscht nicht jeder Musiker die englische Sprache so gut wie der Bolt Thrower-gestählte Martin van Drunen, so dass es teilweise schon auf knappe Musiker-ging-Musiker-kam-Abhandlungen herausläuft. Wäre in der Landessprache mit Untertiteln vielleicht noch besser geworden, ist aber unterm Strich trotzdem sehr sehenswert, wie "Live Death Doom" überhaupt eine runde Sache ist.

(c)2010, Ernst Zeisberger