Hier haben wir einen leider in Vergessenheit geratenen Rohdiamanten der US Hardrock Szene der mittleren bis späten 70er. 1976 war das Jahr, in dem dieser Meilenstein das Licht der Welt erblickte. Bis ich davon Kunde erhielt, hat es satte 25 Jahre gedauert, aber besser spät als nie. Denn hier hat sich neben den schon begnadeten Poobah und den abartig guten Amulet eine weitere kraftvoll rockende Ohrenweide entfaltet. Marcus Malone und seine Mannen rocken gnadenlos voran, treibende Riffs und Beats, Marcus eigenwillige Stimme, die coolen, bodenständigen Melodien und die feurige Leadgitarre lassen meine Anlage beben. Manchmal etwas zurückhaltender, immer jedoch mit einer gewissen Grunddramatik ausgestattet, krallen sich die eingängigen Stücke in den Sinnen des Hörers fest und schenken ihm einen Hörgenuß höchsten Grades. Ich wüsste zu gerne, ob Marcus Malone Poobah's Jim Gustafson kennt. Beide haben so einiges gemein, die kauzigen Vocals, die eigenwillige Art, selbst bekannte bluesige Standartläufe so für sich einzunehmen, dass etwas völlig eigenständiges und mitreißendes dabei herauskommt. Gut kommen auch die nicht in inflationärem Maß eingesetzten Synthesizer, die sogar einmal einige, völlig irrsinnige Soli beisteuern
dürfen. Die Hauptarbeit bleibt jedoch in der Hand der Gitarrenfraktion, welche auch gerne mal mit doppelläufigen Passagen glänzt. Im Verbund mit den von vorneherein ein positives Feeling ausstrahlenden Melodien eine absolute Macht! Vergesst den ganzen Kommerzhardrock, der Euch in den letzten 20 oder 25 Jahren geärgert hat, Poobah sind eine, Winterhawk eine weitere, Amulet eine dritte und Marcus eine vierte Weltmacht in Sachen trendfreiem, mitreißendem Hardrock!
(c)2001, Sascha Maurer