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Magnum : Princess Alice And The Broken Arrow

Das Comeback-Werk "Breath of Life" war noch eine eher halbherzige Angelegenheit, auf dem Nachfolger "Brand New Morning" befanden sich bereits wieder einige Ohrwürmer für die Götter - und mit ihrem dritten Album seit der Reunion beweisen die britischen Pomp-Rocker endlich mal wieder, daß sie zu den ganz Großen ihrer Zunft gehören. Denn "Princess Alice And The Broken Arrow", so der Titel des kleinen Juwels, ist mal eben so der stärkste Magnum-Rundling seit guten zwei Dekaden!

Wem allerdings der etwas modernere, hitverdächtigere Sound des Vorgängers besonders am Herzen lag, der könnte eventuell enttäuscht werden - denn wie das erstmals seit langem mal wieder von Altmeister Rodney Mathews gepinselte Cover schon andeutet, handelt es sich bei "Princess Alice..." im wesentlichen um eine Reise in die Vergangenheit, zu den Roots der Band und Alben wie "The Eleventh Hour" oder "On A Storyteller's Night". Und so unglaublich das nach all dieser Zeit auch erscheinen mag, haben Tony Clarkin&Co. doch tatsächlich den Spirit dieser Alben, diese ganz besondere Magnum-Magie, noch einmal heraufbeschwören können. Ein Song wie der monumentale Opener "When We Were Younger" steht einem "How Far Jerusalem" nur in Sachen Kultfaktor etwas nach - musikalisch hingegen hat diese Truppe seitdem nix, aber auch gar nix verlernt.

Auch sonst stimmt die Mischung perfekt: hier mal straightere, sofort ins Ohr gehende Rocknummern wie "Eyes Wide Open" oder die erste Single "Dragons Are Real", dort gänsehauterzeugende Balladen wie das hymnische "Like Brothers We Stand" oder das pompöse, mit einem der feinsten Chorusse des Jahres ausgestattete "Desperate Times" und mit dem harten, wieder mal etwas ausladenderen "Out Of The Shadows" noch eine epische Wahnsinnsnummer, die mal wieder beweist, daß Tony Clarkin trotz seiner ewig simpel-effektiv daherkommenden Riffs auch ein feines Ohr für Details hat. Und Bob Catleys Stimme ist eh vertonte Magie.

"Princess Alice..."? Klarer Fall - zählt zu den bisherigen Highlights des Jahres. Pflichtkauf!

(c)2007, Ernst Zeisberger