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Dream Theater: When Dream And Day Unite

Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, immer die Alben, über die ich gerade schreibe, nebenher zu hören. Ist ja auch nur verständlich, kann man sich doch so noch einmal genau mit allen Feinheiten auseinandersetzen. Das klappt auch meist ohne grosse Probleme und Zwischenfälle, doch bei diesem Album ist einfach alles anders.

"A Fortune In Lies" ist bereits vorüber, mein Nacken schmerzt und mein Keyboardgepose klappt auch immer besser. Was um alles in der Welt hat sich im Jahre 1989 eine bis dato völlig unbekannte Band mit dem wundervollen Namen Dream Theater dabei gedacht, solch einen Meilenstein, solch eine Ansammlung reinster Juwelen, solch einen 51:32 dauernden O(h)rgasmus, ach, solch ein unerreichbares MEISTERWERK auf die Heerscharen lechzender Musikfans loszulassen und so mir nichts, Dir nichts mal eben eines der fünf besten Debuts aller Zeiten rauszuhauen und alle anderen Bands, die ähnliches probierten, gnadenlos auf die Ränge verwies?? Was? Was höre ich da aus der hinteren Reihe? "Images & Words" ist doch viel ausgereifter und perfekter? "Awake" ist weitaus vielschichtiger und härter? "Falling Into Infinty" ist doch viel erwachsener? Ihr habt alle recht und doch wieder nicht!

Niemals nämlich danach hat solch eine Magie ein Album der fünf New Yorker heimgesucht, niemals ist James LaBrie auch nur annähernd an die Klasse des Charlie Dominici herangekommen und niemals war Progressive-Metal schöner!! Gerade läuft das Instrumental "The Ytse Jam", gefolgt vom GOTTGLEICHEN "The Killing Hand". Scheiße, ich kann nicht mehr. HÖRT DOCH MAL NUR DIESEN BEGINN!!! Ach, was soll's, ich könnte noch tagelang über dieses Album schreiben, die Emotionen, die dabei freigesetzt werden, die Schönheit und Anmutigkeit des Keyboards von Kevin Moore (wir vermissen Dich, Junge...) und die perfekte Rhythmussection um Monsterdrummer Mike Portnoy und Bass-Ruhepol John Myung. Alles futsch, alles Vergangenheit, alles Erinnerungen.

Doch das Schöne ist ja: immer, wenn man für eine knappe Stunde dem tristen, grauen Alltag und der musikalischen Einheitssosse, der man leider immer häufiger ausgesetzt wird, entfliehen möchte, kann man sich den Kopfhörer überstülpen und sobald der fulminante Opener "A Fortune In Lies" beginnt, hat man alles um sich herum vergessen. Dieses Album ist Gott! Und glaubt nicht, dass das Schreiben dieser Rezension einfach für mich war...

"When I go back again

Will it be the same?

I've stopped the cries

But now they know my name.

The sea is calling me

My spirit must return

As I get closer,

Was it really worth

What I've learned"

(c)1997, Michael Kohsiek