Sacred Metal Page > Sacred Classix > Sacred Classix Old > Cirith Ungol: One Foot In Hell

Cirith Ungol: One Foot In Hell

Wenn man auf die Cirith Ungol-Historie zurückblickt und man wissen möchte, welches das schwächste Album der 4 Kanadier ist (was ja schon an Blasphemie grenzt), so wird meistens wohl auf den dritten Output der wohl eigenständigsten Band ever hingewiesen.

Eine Tatsache, die ich nicht verstehe, da ich der Meinung bin, daß hier wohl der eingängigste Cirith Ungol-Output vorliegt! Dieses Album ist bei weitem nicht so ''sperrig'' wie ''King Of The Dead'', so progressiv wie ''Frost And Fire'' noch so extrem wie ''Paradise Lost''. Wenn sich jemand langsam an diese Band heranwagen möchte, dann würde ich ihm diese Scheiblette von 1986 empfehlen.

Die Scheibe beginnt mit ''Blood and Iron'', ganz klar der eingängigste Song, den Cirith Ungol jemals geschrieben haben (wobei hier niemand, der Cirith Ungol nicht kennt, denken sollte, daß man evtl. auch nur den Hauch einer kommerziellen Schlagseite entdeckt). Weiter geht es mit ''Chaos Descends'', ein sehr episch aufgebauter Song der schon fast doommäßig aus den Boxen wabert (hier komm der leichte Trouble-Einschlag zur Geltung).

Der nächste Song ''Nadsakor'' wird von einem superben Drumintro eröffnet, bevor sich die für mich wohl genialste Riffmaschinarie aller Zeiten in Bewegung setzt. Fast überflüssig zu erwähnen, daß hier absolute Könner die Instrumente bedienen. Einfach genial, wie die Rhythmus-Sektion Garven/Flint pumpt, unterlegt von den meisterhaften Riffs von Jerry Fogle (R.I.P.), garniert von der wohl eigenständigsten Röhre im Buisness, Tim Barker.

Weiter geht es mit ''100 MPH'', wieder ein relativ eingängiger Track, der von einem Riff eröffnet wird, wie man es noch nirgends gehört hat....absolut bestechend. Der nächste Song ''War Eternal'' glänzt wieder mal durch sein Riff (ich hab keine Ahnung , ob da eine Gitarre oder ein Keyboard spielt), nach dem Melancholischen (Quasi-)Intro bricht ein episches Inferno in typisch Ungol-scher Manier los.

''Doom Planet'' nennt sich der nächste Song, der (wieder langsamer gehalten) von einer superben Gesangslinie von Tim Barker dominiert wird, wobei man auch hier wieder die Prog-Komponente nach hinten verschiebt. Und trotzdem ist auch dieser Song, wie es bei Cirith Ungol üblich war, recht düster gehalten.

Während man bis jetzt nur absolute Killer serviert bekam, so darf man nun zum kollegialen Kniefall ansetzen. Der Titelsong, beinhaltet das wohl geilste Riff der Cirith Ungol-Discographie. Hier kommt der absolut einzigartige Gitarrenstil von Jerry Foggle wieder einmal absolut genial zur Geltung. Tja, leider war es das schon... mit 8 Tracks ist dieser Longplayer wieder einmal nicht sehr üppig ausgefallen sein, aber dafür hat man auch durchweg ein absolutes Brett vorgesetzt bekommen.

Das Album wird von der rauhen, aber klaren Produktion (Brian Slagel himself saß hinter den Knöpfen) und dem fantastischen Michael-Whelan-Cover veredelt (weitere Bilder von Elric, der ja auf allen Cirith Ungol-Covern zu sehen ist, gibt es unter www.michaelwhelan.com).

Fazit: Man kam in den Genuß eines absolut fantastischen Albums, das locker mit jedem anderen Cirith Ungol-Album konkurrieren kann. Muss jeder Fan von Epic/US-Metal im Schrank stehen haben!

(c)1999, Florian Niegel