Das letzte U.D.O.-Scheibchen "Mastercutor" (das
auch das gleichnamige, auch auf dem aktuellen Cover vertreten neue
Bandmaskottchen einführte), fand ich ja mehr als in Ordnung, aber wie
mir das Wühlen durchs Sacred Metal-Archiv gerade zeigte, auch nicht
spektakulär genug, als dass ich mir ein Review dazu aussem Kreuz
geleiert hätte. Das Problem bei den U.D.O. unserer
Tage ist ein ähnliches wie bei Herrn Pell: man tritt ganz gewaltig auf
der Stelle, wenn auch auf immer noch recht hohem Niveau (das hebt beide
ganz klar von den erbärmlichen Eigenkopien bei den Running Wild nach 1998 ab).
Ähnlich sieht's auch heuer aus: klar ist da mit dem hymnischen
Titeltrack, der flotten ersten Single "Infected" und dem ebenso
durchschlagkräftigen "Speed Demon" wieder genügend starkes Material
ganz nach Manier der alten Accept vorhanden (in den
halbballadesken "Stillness Of Time" oder "Whispers In The Dark"
hingegen wünschte ich mir dringend ausgefeiltere Gesangslinien von
Meister Udo, der sowas in der Vergangenheit schon deutlich besser
dargeboten hat). Andererseits: Stoff von der Güteklasse, die neue Songs
zu etwas anderem machen würde als ordentliche Pausenfüller, während man
live auf "Restless And Wild" oder "Metal Heart" wartet, glänzt halt
auch im wesentlichen durch Abwesenheit. Dem Duo Dirkschneider/Kaufmann,
das jetzt bis auf wenige Ausnahmen seit "Solid" für nunmehr acht
Studioalben und diverse EPs im Alleingang verantwortlich zeichnet, täte
mittlerweile mal ein kreativer Neuzugang vielleicht nicht schlecht.
Anyway. "Dominator" können sich überzeugte Fans ohne Zweifel in die
Sammlung stellen, trotz des bizarren Metal-Swings "Devil's Rendezvous"
aber nicht allzu viel erwarten, was über solide Hausmannskost
herausgeht.
(c)2009, Ernst Zeisberger