Sein Name ist Dirkschneider. Udo Dirkschneider. Und nach dem Cover der Vorab-DVD-Single "Thundervision" zu schließen, begibt sich der Mann mit der Lizenz zum Kreischen diesmal auf die Spur des Geheimagenten im Dienste Ihrer Majestät. Ganz passend, ist doch ein neues Album von Mr. German Metal in vielerlei Hinsicht dem Release eines Bondfilms nicht unähnlich: kommt alle zwei, drei Jahre; jeder weiß von vornherein in etwa, was er geboten bekommt, wird aber nichtsdestotrotz in den allermeisten Fällen bestens unterhalten. Verrückte Abenteuer in Rußland hat Udo wie Bond offensichtlich auch so manche erlebt, ergo hat er diesmal 'nen Song darüber verfaßt ("Trainride In Russia"). Der featured Stefan Kaufmann an der Quetschkommode (!), tönt auch sonst stark nach wodkaseligen Nächten und reißt den Zyniker in mir immer zu Vergleichen mit dem Dschingis Khan-Gassenhauer "Moskau" hin. :-)
Abgesehen davon gibt es die übliche Palette Teutonenstahl, die wie immer von stark Accept-verdächtigen Midtempostampfern ("The Bullet And The Bomb", "The Arbiter") dominiert wird, angereichert durch die eine oder andere Killerhymne ("Pull The Trigger" - hitverdächtig!) sowie zwei "Timebomb"-lastige Up-Tempo-Aggressoren vom feinsten ("Hell Bites Back" sowie der erstklassige Titeltrack). Von letzterem hätte es gerne etwas mehr sein können. Naja, dafür hat Udo auch mal wieder 'ne richtig gelungene Ballade vorzuweisen: "Blind Eyes", mit Cello-Unterstützung vorgetragen, zeigt mal wieder 'ne andere Seite des Uniformträgers aus Solingen und schlägt seine jüngeren Versuche in dieser Richtung um einige Längen.
Alles in allem also mal wieder 'ne runde Sache. Und man kann sich wohl auch diesmal sicher sein: Udo Dirkschneider will return...
(c)2004, Ernst Stavro Zeisberger