Solitaire : Extremely
Flammable
Oooooooold Schoooool!!!!! Aber
sowas von. Hier wird drauflos geprügelt, als hätte es die 90er nie gegeben.
Thrash/Speed Metal, so wie ihn der liebe Gott vor gut 20 Jahren geschaffen
hat und wie ihn solche Überzeugungstäter wie Exciter bis heute unter der
Menschheit verbreiten. Und eben mit dieser Band werden die fünf Herren von
Solitaire auch des öfteren verglichen. Aber, man höre und staune, die
Kameraden aus Finnland gehen noch kompromissloser zu Werke als die Mannen um
John Ricci, und das will was heissen! Kann man bei den Kanadiern bei
vereinzelten Songs wie ‚Ritual Death’ mit viel gutem Willen doch den ein oder
anderen neo-Thrash-Einschlag raushören, so gibt’s bei Solitaire wirklich nur
das alte Brett. Klassische Riffs, hoher Gesang ohne „Growls“ und „Grunts“,
verpackt in Killer-Songs namens ‚Metalsquad’, ‚Steel Against Steel’ oder
‚Speed Trap’ (Name ist Programm!!!). Jeder, der den Auftritt am ersten ‚Keep
It True’ miterlebt hat dürfte die CD sowieso schon haben. Alle anderen, die
den Zeiten nachtrauern als Anthrax noch Anthrax waren, Tom Araya noch für
seine hohen Screams bekannt und Thrash Metal kein Crossover aus verschiedenen
Stilen war, der ist mit dieser Platte (aber auch mit dem Debüt von 2002) mehr
als gut beraten. Mehr gibt’s nicht zu sagen. Die Zielgruppe weiß bescheid und
die Leute, die vor echtem Metal Angst haben, werden das Ding sowieso nicht
einmal mit der Beißzange anfassen.
Obwohl, einen kleinen
Kritikpunkt gibt’s aber noch: Ich habe ja wirklich nichts dagegen, wenn die
Bands auch optisch ihren Faible für die 80er Jahre Metal zur Schau tragen
(bring back the Fönfrisur!), aber wenn man sich schon in eine Spandexhose
quetscht dann sollte man darauf achten, dass man damit nicht aussieht wie
eine auftoupierte Presswurst. ;) Nix für ungut und einen lautes „Kippis!“ mit
hoch erhobenem Wodkaglas in Richtung Finnland.
(c)2004, Peter Kraus
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