Dank strategisch brilliant plazierter Vorabsongs im Internet ist die neue Band von ex-Blind Guardian-Drummer Thomen Stauch bereits seit Monaten in aller Munde. Und das zu Recht, denn mit "Dreamland Manor" hat die durch die beiden Persuader-Mucker Emil Norberg und Jens Carlsson sowie den allseits beliebten Iron Savior-Piet verstärkten Formation ein echtes Hammerdebüt vorgelegt, das für all die Blind Guardian-Fans, die noch immer deren Frühneunziger-Sound vergöttern (und wer tut das nicht?), einen klaren Pflichtkauf darstellt.
Schließlich hat der Vierer in geradezu verblüffender Ähnlichkeit den Sound reproduziert, der die Krefelder Barden weiland auf Götterwerken wie "Tales From The Twilight World" oder "Somewhere Far Beyond" zu einer der größten Metalbands Europas gemacht hat. Und auch wenn "Dreamland Manor" in seiner Gesamtheit vielleicht nicht hundertprozentig an diese Ausnahmealben anknüpfen kann, so ist man mit fast durchgehend in halsbrecherischem Tempo eingeprügelten Soon-to-be-Classix wie dem eröffnenden "Evil Eyes", dem mal wieder eine Story von Stephen King aufwärmenden "It - The Gathering" oder auch dem etwas komplexeren "Ghost Story" (hier klopft dann schon leise die "Imaginations..."-Phase an!) doch so nahe dran wie das nur möglich ist, ohne Klone der vier BG-Mucker auf die Bühne zu stellen. Wobei ich mich ob des mit dem von Hansi Kürsch zu Bestzeiten beinahe identischen Gesangs schon mal gefragt habe, ob man nicht zumindest am Mikro zu dieser Maßnahme gegriffen hat. Originell ist das vielleicht nicht, aber was soll's. Solange dabei derartige Killersongs herauskommen, soll's mir wurscht sein.
Fazit: Nostalgie hin, Nostalgie her - SO und nicht anders spielt man diese Musik! Trotz enorm starker neuer Gamma Ray bisher das klare Speed-Highlight des Jahres.
(c)2005, Ernst Zeisberger