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Pyramaze: Melancholy Beast

Wer vor kurzer Zeit dachte, der amerikanischer Sänger Lance King könnte aus seinem Bandhopping durchaus eine Karriere machen, der wird beim ersten durchhören der Debütscheibe der dänisch-amerikanischen Freundschaft namens Pyramaze laut aufschreien: ‘Lance, du brauchst nicht mehr zu suchen – das ist deine Band!’ Denn nach The King’s Machine, Gemini, Balance Of Power und Defyance (hab ich noch was ausgelassen?) sind Pyramaze und King wohl geradezu für einander prädestiniert. Melancholy beast weiss auf Anhieb zu begeistern – Power Metal mit einer gehörigen Portion Progressive wird geboten, in einer Killerproduktion und überwiegend mit Fantasytexten versehen. Die acht überlangen Tracks und ein Quasi-Intro sind aber so schlüssig arrangiert, dass da trotz der hohen Qualität ein gewisser Abnutzungsfaktor vorhanden ist. Das sollte aber niemand von dem sofortigen Kauf dieses beachtlichen Erstlings abhalten – oft lässt ein Album an dem man sich nach einigen Wochen ein wenig satt gehört hat, nach einer Weile wieder von sich hören, da einem Songs, Riffs und Refrains immer wieder im Kopf herumschwirren.

Und vielleicht irre ich mich da, aber irgendwie erinnern Hammertracks wie Sleepy hollow, Forsaken kingdom und die Titelnummer an Lanfears The art effect (kompaktes Songwriting, Dampfhammersound) und manche ‘spacey’ Passagen auch an Vaudeville/Vauxdvihl. Man darf gespannt sein wie diese Neulinge das live rüberbringen, denn dass diese Mischung aus Power und Progressive bestens für headbanging evenings geeignet ist, darin besteht kein Zweifel. Der hohe/mittelhohe Gesang Kings passt hier wie die Faust aufs Auge und klingt nicht mehr so ‘dünn’ wie es bei seinen anderen Projekten schonmal der Fall war. Eine gute Produktion hilft eben.

Ob die Songs sich denn schneller oder langsamer abnutzen, wird die Zukunft zeigen, jetzt heisst es aber: kaufen und geniessen. (Und Lanfearler: sollte ich euch mit meinen dämlichen Vergleichen auf den Wecker gehen, dann könnt ihr das in einem Review ja mal korrigieren.)

(c)2004, Oliver Kerkdijk