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Domine : Ancient Spirit Rising

Viel ist nicht übrig geblieben von der großen italienischen Melodic-Metal-Explosion in den späten 90ern. Daß Domine zu einer der Ausnahmen zählen, ist kein Zufall. Zum einen muß man auf den Alben von Morby&Co. die Gitarren nicht hinter einer alles erdrückenden Wand von zuckerwattigen Kirmes-Keyboards suchen, zum anderen entfaltet sich bei den Moorcock-Jüngern wie höchstens noch bei DoomSword eine epische Atmosphäre, die der Elrics und Conans, die die Band gerne besingt, absolut würdig ist.

Das alles ist zur Zeit des fünften Albums natürlich bestens bekannt, weswegen der einzige Kritikpunkt, den man gegen "Ancient Spirit Rising" ernsthaft vorbringen kann (die leichten Soundprobleme des Vorgängers hat man nämlich in den Griff bekommen), die Tatsache ist, daß dem geneigten Metalhead hier nicht eben viel neues geboten wird. Hier ein paar wieselflinke Speed-Flitzer wie "Tempest Calling", die dieses Mal immerhin mehr als einmal mit den besten Chorussen der Bandgeschichte ausgestattet sind, ein paar epischere Nummern mit Einflüssen von Manowar bis Queen dort ("The Lady Of Shalott" beispielweise ist mitnichten ein Loreena McKennitt-Cover, aber immerhin vom selben Tennyson-Gedicht inspiriert), und auch eine Klassik-Bearbeitung darf nicht fehlen: nach Künstlern wie Holst, Wagner oder "Conan"-Komponist Basil Poledouris hat man sich dieses Mal Igor Stravinsky "Feuervogel" vorgenommen.

Alles in allem wieder 'ne runde Sache aus'm Stiefelland. Bereits überzeugte Fans können blind zugreifen; Leute, denen auf der neuen Manowar etwas die metallische Substanz abgeht, ja zumindest mal reinhören.

(c)2007, Ernst Zeisberger