Erster Gedanke beim Auflegen des zweiten Albums von Zak Stevens und seiner vollständig umbesetzten Circle II Circle-Besetzung (das Line-Up des Erstlings ist ja bekanntlich mittlerweile für den Mountain King tätig!): weia, ist der Sound daneben! Kalt, leblos und merkwürdig klirrend tönen da sogar die Akustik-Klampfen des ansonsten sehr gelungenen Midtempo-Openers "In This Life" - ein klarer Rückschritt im Vergleich zum Debüt. Sonst läßt sich an besagtem Song aber wenig meckern: in typischer Savatage-Manier meldet sich der einstige Oliva-Nachfolger zurück, was in diesem Falle nicht mal unbedingt zu erwarten war - schrieb Zak diese Nummer doch mal nicht zusammen mit seinen alten Brötchengebern, sondern einem gewissen Bernd Aufermann, der hier beweist, daß er mehr kann als ein Leichtmatrose auf der Brücke von Käpt'n Rolf. (Eine Tatsache, der sich Angel Dust-Fans aber wohl eh schon bewußt waren...)
Im folgenden geben aber wieder die Herren Caffery und Oliva den Ton an, was das Songwriting angeht, und...herrje, warum um den heißen Brei herumreden: das klang alles schon mal inspirierter. Konnte der Vorgänger noch des öfteren ("Into the Wind", "Watching In Silence" oder "Fields Of Sorrow" kommen spontan in den Sinn) an die großen 'Tage-Zeiten anknüpfen, so pendelt sich das Qualitätsniveau des Nachfolgers höchsten bei einem wenig enthusiastischen "gut" ein. Zwar inklusive einiger Ausrutscher nach oben, zu denen die vorab ausgekoppelte Single "All That Remains" ebenso zu zählen ist wie das ohrwurmige "Cynical Ride" oder der für die "Dead Winter Dead"-Phase urtypische Titeltrack (auf eine weitere Verwendung des ollen Kanon-Gimmicks hätte ich trotzdem verzichten können!) - aber auch unter diesen findet man wenig, was Zak nicht schon irgendwann mal stärker rübergebracht hätte. Allerdings hilft da die völlig verunglückte Produktion auch nicht gerade weiter.
Schade. Diese Musiker (und Songwriter) können mehr. "The Middle Of Nowhere" ist natürlich trotz allem ein ordentliches Metalalbum. Aber halt doch mehr als eine kleine Enttäuschung...
(c)2005, Ernst Zeisberger