Ich könnte es mir einfach machen und schreiben, dass „Hell Destroyer“
das beste traditionelle Metalalbum seit Pharaohs Geniestreich „The Longest
Night“ geworden ist. Aber damit würde man der Band Unrecht tun, denn etwas mehr
Huldigung muss schon sein. Also gut: Auf beinahe 80 Minuten Länge, oder anders
ausgedrückt auf 21 (!) Tracks beglücken die Amerikaner uns Ewiggestrige mit
Priest-lastigem, oft schnellem, immer aber packenden Heavy Metal, der diese
Bezeichnung zu 100% verdient und der einen nur selig grinsend und sabbernd ob
der ganzen Genialitäten zurück lassen kann.
Sicherlich: Originell oder gar "noch nie dagewesen" ist nicht eine Sekunde
auf "Hell Destroyer". Ihr glaubt aber kaum, wie egal mir das ist, wenn solche
Ergebnisse wie ""Rise Of The Beast" mit seinem Savatage-Gedächtnis-Kanon und dem
völlig genialen Maiden-Twin-Gitarren-Part dabei herauskommen. Das ist
gottverdammter Heavy Metal, wie er im Book Of Metal beschrieben wird!!
Schon der Opener und Titeltrack lässt selige „Painkiller“-Erinnerungen
aufkommen – und ja, Cage machen es anno 2007 kaum schwächer als Judas Priest
1990. Dann: „I Am The King“, „Christhammer“, „Rise Of The Beast“ (mit göttlichen
Iron Maiden –Gedächtnisleads), “From Death To Legend”, “Fall Of The Angels”,
“Fire And Metal”, „Legions Of Demons“, “Metal Devil” – klar klingt das
klischeehaft, klar klingt das albern, aber es ist alles so dermaßen die
Definition von klassischem Metal, dass ein jeder, der bei den Dutzenden
gesichtslosen Emo- und XY-Core-Combos die Krätze bekommt, hier Unmengen von
Gegenwert für seine 15 Euro bekommt. Und wer als Bonustrack eine musikalische
Verbeugung namens „King Diamond“ auf seine Platte packt, der gehört noch einmal
extra unterstützt. Besser als Cage ging es in diesem Jahr noch nicht.
(c)2007, Michael Kohsiek