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Aska : Absolute Power

Es gibt so Platten, mit denen könnte man mich auf einer einsamen Insel aussetzen und ich käme frühestens zurück, wenn der Bambus-und-Kokosnuß-CD-Player des Professors den Geist aufgegeben hätte. Das hier ist so eine: Aska aus Texas haben für "Absolute Power" sage und schreibe sieben Jahre gebraucht, die u.a. mit diversen Line-Up-Querelen verbracht wurden (neu an Bord ist heuer aber lediglich Gitarrist Daryl Norton), aber klingen tut das gute Stück so, als sei der fantastische Vorgänger "Avenger" erst gestern erschienen.

Damals wie heute nämlich tischt uns der Vierer US-Metal der Extraklasse auf: kein Bolz, kein Grunz, kein Frickel, kein Fiedel, kein Schepper, kein Träller - schlicht und ergreifend M-E-T-A-L nach Sitte der Vorväter wird hier geboten. Sofern ihr auch nur ein bißchen was mit Acts wie Maiden, Priest, Warrior oder (vor allem dank des kraftvollen, mächtig ausdrucksstarken Gesangs von George Call) den ollen Virgin Steele (pre-Bombastoverkill!) anfangen könnt, werden euch die Songs vom hymnischen Opener "Longships" bis hin zum keltisch angehauchten (nicht nur hier schielen auch mal die guten alten Thin Lizzy inspirationsgebend und wohlwollend in die Askasche Richtung!) Instrumental-Sahnestück "Warrior Poets" allesamt in den Wahnsinn treiben! Absolutes Highlight ist der mal wieder die Faszination der Band für das römische Reich thematisierende Midtempo-Hammer "Legion" (hieß so nicht auch ein Song auf Blitzkriegs "Absolute Power"-Album? Muß ein gutes Omen sein...), aber auch der Doppelschlag "Until Death Do Us Part"/"Vowbreaker", in dem George sich offenbar seinen Beziehungsstreß von der Seele schreit, ist alles andere als von schlechten Eltern. Zweideutig zu lesen hingegen sind die Lyrics zu "Message From God" über den "Gotteswahn" in der texanischen Heimat der Band, was wohl auch durchaus so geplant war.

Da auch Aufmachung und Produktion des guten Stücks mal wieder alle Standards erfüllen, kann ich nur dazu raten, "Absolute Power" schleunigstmöglich einen Ehrenplatz in der heimischen Sammlung freizumachen. Und jetzt begebe ich mich erst mal wieder auf die Insel...

(c)2008, Ernst Zeisberger