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Andromeda : Extension Of The Wish

Wenn man gutklassigen, originellen Metal spielt, den man gemeinhin in die Sparte "Progressive" einsortieren kann, rennt man bei mir offene Türen ein. Das dachte sich auch wohl der Schwede Johan Reinholdz, der mit seinen drei Andromeda-Mitmusikern und dem Session-Sänger Lawrence McKrory mal eben ein solches, ziemlich geiles Album eingezimmert hat. Und obwohl ich nicht glaube, dass Herr Reinholdz seine sieben auf einem gleichbleibend hohen Niveau komponierten Stücke nur für mich geschrieben hat, kommt es mir so vor: Andromeda sind gleichsam straight, hochmelodisch und eingängig, aber andereseits auch hyperkomplex. Selbstverständlich alles in einem Song. So beginntder Opener "The Words Unspoken" recht geradlinig, schlägt dann mit ein paar unverschämt frickeligen Gitarren/Keyboard-Soli in einen Progressive-Metal-Stück der Extraklasse um, bevor er mit Arena-artigen Keyboards und diesem treibend-eingängigen Riff wieder in gemässigtere Gefilde abdriftet. Wer bisher noch nicht geglaubt hat, Stratovarius- und WatchTower-Fans sind nicht unter einen Hut zu bekommen, sollte sich mal "Extension Of The Wish" zuwenden. Alleine der Anfang von "Crescendo Of Thoughts", mit diesem Kevin-Moore-Gedächtnis-Solo und dem Instrumental-Part, der ebenfalls Dream Theater zu "Images & Words"-Zeiten gut zu Gesicht gestanden hätte, ist die 30,- für dieses Schweden-Import locker wert. Die Rhythmus-Sektion hat ihre Hausaufgaben mehr als gründlich gemacht, die Keyboard-Arbeit von Martin Hedin lässt keine Wünsche offen und dass die Gitarrenarbeit von Alleinkomponist Reinholdz perfekt ist braucht eigentlich auch nicht extra erwähnt zu werden. Gott sei dank beschränken sich die Musiker aber nicht nur auf ihre vorhandenen technischen Stärken, sondern lassen den eigentlich Song nie aus den Augen. Nur beim völlig abgedrehten Instrumental "Chameleon Carneval" wird sich ausgetobt, dass die Balken biegen.
Eigentlich sollte die relevante Zielgruppe schon längst wissen, was zu tun ist....

(c)2001, Michael Kohsiek