Lost Souls: Fracture

Ich habe keine Ahnung, ob diesen verlorenen Seelen noch geholfen werden kann, ich für meinen Teil hätte folgenden Vorschlag: wie wär's mit wenigstens etwas Eigenständigkeit? Hier wird fast haargenau so gerifft, gebrüllen, geknüppelt und gepoltert wie Pantera auf "A Vulgar Display Of Power", was ja mitnichten eine schlechte Scheibe war (jawoll!). Doch dieser "Fraktur" hier geht wirklich jegliche Originalität ab, was ja wohl echt nicht sein muß. Ist ja nicht schlecht gemacht, mich nervt's aber auf trotzdem auf Dauer ganz gehörig. Manche Knüppelorgien sind einfach nicht zu ertragen, manchmal sind die Riffs aber auch gnadenlos in die Eingeweide und in's Bein gehend. Ich gebe es ja zu: die sechs Punkte, die ich für die Lost Souls am Ende zücken werde, sind zum größten Teil für den dritten Song "2 Pieces", der echt grandios ist und zu dem ich schon oft bangend und posend durch mein Zimmer gehüpft bin. Rasend schnell, groovend (Megariff!), und lärmend: einfach unwiderstehlich (vielleicht liegt's aber auch an meiner momentanen Stimmung, es kann sein, daß ich den Song in einem halben Jahr hasse...). Der Rest bekommt das Prädikat "ganz nett", was aber eigentlich das Todesurteil für eine Platte ist. Sei hiermit allen Trendies zum Fraß vorgeworfen...

 

(c) 1998, Michael Kohsiek