Kreator : Violent Revolution
Wer hätte
das noch für möglich gehalten – Kreators Neueste ist das deftigste
Thrash-Brett seit der letzten Testament geworden, und die
Ruhrpottlegende hat nach langen Jahren endlich einen würdigen “Coma Of Souls”-Nachfolger
zustandegebracht (“Renewal” und “Cause For Conflict” waren zwar auch
respektable Scheiben, aber eben auf ganz andere Weise), schlägt diesen
Bandklassiker gar noch um einige Längen. Egal, ob uns da gerade rasend
schnelles Oldschool-Geholze (“Reconquering The Throne”, “All Of The Same Blood”
oder das nach ruhigem Beginn förmlich mitten ins Gesicht des verdutzten
Zuhörers explodierende “Replicas Of Life” – allesamt Killer, Killer und
nochmals Killer! Who the fuck war gleich noch Slayer?), das aber stets
mit wunderbar filigranen, melodischen Leads aufgepeppt wurde und dadurch
niemals langweilig oder eintönig wirkt (was Destruction jüngst leider
versäumt haben..), oder aber eher midtempolastige, mit unglaublichem Groove
ausgestattete Headbanger wie der Titeltrack, “Ghetto War” oder “Mind On Fire”
aus den Boxen entgegenschallen, ohne Ausnahme ist ein jeder Song so dermaßen
Killer geworden, daß die Nackenmuskeln wieder arg strapaziert werden. Ach ja,
auch Milles Vocals sind in alter Klasse zurück, bissiger und wütender denn je
schreit der Mann uns seine gesellschaftskritischen Lyrics entgegen, daß es nur
so eine Freude ist.
Somit
erinnert die megafett produzierte “Violent Revolution” nicht nur
namenstechnisch an ein altes Razor-Scheibchen, sondern wird auch
neben dieser verdient in die “Hall Of Fame” der Thrash-Klassiker aufgenommen.
Dürfte für die Dritten im Bunde, Sodom, jetzt verdammt schwierig
werden, diesem Meilenstein deutscher Metalgeschichte auch nur etwas halbwegs
Gleichwertiges entgegenzusetzen...
(c)2001, Ernst Zeisberger