Imagika : And So It Burns

Hab' ich mich neulich noch über die desolate Situation im Bay Area-Thrash beklagt (siehe Paradox-Review)? Nun, die Amis Imagika scheinen mein Klagen erhört zu haben - ihr Drittwerk "And So It Burns" bietet herrlich oldschooliges, melodisch-powermetallisch angehauchtes Gedresche, das eigentlich allen Fans mit Interessenbereich irgenwo zwischen Testament, Flotsam & Jetsam und älteren Iced Earth-Klamotten mal ein Reinhören wert sein sollte. Zudem hat das Teil einen sehr angenehmen Nasty Savage-Einschlag abbekommen, was man ja heute auch nicht mehr alle Tage zu hören bekommt. Klar, Sänger David Michael ist nicht Nasty Ronnie, kann aber mit seinem gekonnten Wechsel zwischen "normalem" Gesang und erfreulich häufig eingestreuten, ziemlich extremen Schreien ähnlich beeindrucken wie der legendäre Frontmann.

Produktionstechnisch läßt Grave Digger-Axeman Uwe Lulis nichts anbrennen, auch wenn das Ganze ziemlich furztrocken aus den Boxen dröhnt - schön Achtziger-like halt. Und seien wir ehrlich, genau so wollen wir's doch auch - mir jedenfalls ist es vollkommen wurscht, daß das Ganze auch locker schon von zehn Jahren hätte erscheinen können. Solltet Ihr jedoch zu der Gattung der Originalitätsprediger gehören - Finger weg! Alle anderen können sich bedenkenlos in den munteren Thrashreigen zu Hammersongs wie dem eingängigen "Hell", dem brachialen Opener "Chaos To Murder" oder dem das Album beschließenden Fast-Neunminüter "Fade Away" einreihen. Erwartet keinen Meilenstein - aber ein hochklassiges Werk ist "And So It Burns" allemal.

(c)2000, Ernst Zeisberger