Tierra Santa : Tierras De Leyenda

Nachdem ich eben das Maiden-Review geschrieben habe, fällt mir dieses um so leichter. Ich kann nur jedem, der sich "Brave New World" zulegt, dazu raten, das neue Album der Spanier Tierra Santa gleich mitzunehmen (was nur leider wahrscheinlich nicht im Laden um die Ecke gehen wird, was eine echte Schande ist). Denn auch anno 2000 zählen Tierra Santa neben den deutschen Destillery und den leider nicht mehr aktiven Kult-Franzosen Sortilege zu den besten Maiden-Kopisten des Erdballs. Was noch viel lobenswerter ist, die Jungs haben sich abermals die obergeile "Piece Of Mind"-Phase der Briten vorgenommen und schreiben in diesem Stile Hit nach Hit, die man sogar trotz des Gesangs in Spanisch (klasse Sänger übrigens!) nach ein paar Durchläufen problemlos mitsingen kann. Dies hebt sie dann auch von nur ganz ordentlichen Clones wie zuletzt Heavenly ab - wenn Du schon keinen eigenen Stil pflegst, solltest Du wenigstens Knallersongs am laufenden Band schreiben. Und da Tierra Santa diesen Grundsatz über die komplette Spieldauer ihres Drittlings verfolgen, sehe ich keinen Grund, die Truppe nicht auch diesmal in den höchsten Tönen zu preisen. Zumal man trotz meinem ständigen Maiden-Geschwätz mittlerweile durch den geschickten Einsatz stimmungsvoller Chöre oder dezenter Keyboard-Einlagen auch ein paar Trademarks aufzuweisen hat, die nicht sofort an die Irons erinnern. Ach ja, das gilt auch Sänger Angel, der mit einer der charismatischsten Stimmen der heutigen Metal-Szene aufwarten kann - um so mehr stört es mich, daß diese Band in D-Land (wahrscheinlich lediglich aufgrund des spanischen Gesangs, den die Band aber um Himmels willen nicht aufgeben sollte) hinter oft vollkommen durchschnittlichen Truppen zurückstehen muß. Ändert das doch mal...

Anspieltips: alles. Im Moment sind meine Faves aber "La Momia" und "El Caballo De Troya".

(c)2000, Ernst Zeisberger 1