ThunderStorm: Sad Symphony

Doom Metal ist wahrlich nicht jedermanns Sache. Zu traurig, zu melancholisch und für viele schlicht zu unerträglich langsam tön(t)en Bands wie Candlemass, Count Raven, Solstice oder die göttlichen While Heaven Wept. Dennoch liebe ich diesen Stil, werden doch nirgendwo anders Gefühle so transparent gemacht wie beim Doom. Nun schickt sich nach Doomsword eine weitere italienische Combo an zu der Handvoll Bands zu stoßen, die die Fahnen der Traurigkeit weiter tapfer in den Epic-Bombast-True-Metal-Einheitswind halten. „Sad Symphony“ – treffender hätte man die Ansammlung der neun Schmuckstücke (inkl. Intro und Outro) kaum betiteln können. Das Erbe der alten Candlemass wird hier beinahe nahtlos fortgeführt, Sad Symphony bietet neben einem stimmungsvollen Coverartwork bereits mit dem Opener Dark Knight eine Doomhymne mit reichlich Kirchengeläut, tonnenschweren Riffs und einem halbhohen, beschwörerischen Gesang, wie er nur zu diesem Genre zu passen scheint. Positiv anzumerken ist die Tatsache, dass man tempomäßig nicht nur ultrazähflüssig daherkommt, sondern wie beim Hit Time oder beim Highlight The Prophecy gerne mal schneller wird und auch mit Double-Bass-Einsätzen nicht geizt. Vielleicht sollte der ein oder andere Power Metaller auch mal ein Ohr riskieren...

Fans, die den ersten beiden Solitude Aeturnus – Scheiben oder den Anfangsjahren von Candlemass hinterher trauern oder einfach mal eine wundervolle, verträumte Zeit unter dem Kopfhörer haben möchten sollten sich auf jeden Fall auf die Suche nach der traurigen Symphonie machen. Es lohnt sich!

 (c)2001, Michael Kohsiek

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