Tad Morose : Matters Of The Dark
Eine
meiner absoluten Faves sind und bleiben die schwedischen Power-Jünger von Tad
Morose.
Seit dem Einstieg von Klasse-Shouter Urban Breed vor ein paar Jahren hat man
ausschließlich Weltklasse-Material vorgelegt, und da macht auch ihr neuestes
Scheibchen “Matters Of The Dark” absolut keine Ausnahme. Und selbstverständlich
führen die Bollnäser auch diesmal die stolze Tradition fort, kein Album ganz so
wie den Vorgänger klingen zu lassen.
Denn auch
wenn man auf der erstmals in der Bandgeschichte mit dem selben Line-Up wie der
Vorgänger eingezockten fünften Full-time-Offenbarung schon die grobe Line des
exzellenten “Undead”-Werkes fortführt (riffbasierter Old-school-Power Metal im
Stile der alten Savatage, Metal Church oder ihrer Stadt- und
Landsleute (Morgana) Lefay), so sind doch die
Vocal-Arrangements diesmal ‘nen ganzen Zacken komplexer ausgefallen und geben
den durchgehend sehr guten Songs ihre ganz eigene Indentität – man höre nur das
leicht schleppende “Ethereal Soul”, das einen gehörigen Queensryche-Einschlag abbekommen
hat. Oder aber den flotten Brecher “Another Way” – so hätten durchaus auch Ritchie
Blackmore’s Rainbow klingen können, wenn sie eine Power Metal-Band
gewesen wären.
Unbestrittener
Höhepunkt jedoch muß einfach der überragende Titelsong sein. Hier liefern sich
Urban und Lefay-Shouter Charles Rytkönen ein Gesangsduell der Extraklasse, als würde
man sich um einen plötzlich freigewordenen Shouterposten bei Savatage (den von Jon,
nicht Zak) prügeln wollen – hier reignt wirklich noch Madness pur!
Wahnsinnschorus, Hammerriffing, melodisches Solieren vom anderen Stern – ohne Übertreibungen
einer der besten Metalsongs der letzten zehn Jahre! Und da Mr. Rytkönen sich in
dem getragenen, stark an die Metallica des schwarzen Albums
erinnernden “Reason Of The Ghost” noch ein zweites Mal die Ehre gibt, will ich
auch mal großzügig darüber hinwegsehen, daß die Scheibe in den letzten paar
Liedern doch ein wenig eintönig zu werden beginnt. Die Songs werden schließlich
nicht schlechter, nur ein bißchen zu ähnlich klingend...
(c)2002, Ernst Zeisberger