Seven Witches : Xiled To Infinity And One

Drittes Album der Band um Savatage-Neuzugang Jack Frost (g), und das erste mit Wade Black am Mikro! Dem Mann also, der für die recht armseligen Vocals auf dem halbherzigen Crimson Glory-Comebackversuch “Astronomica” verantwortlich ist. Und wer wie ich noch heute ob des schrillen Geschreis in Grottesongs wie “Lucifer’s Hammer” oder “Cyberchrist” schaudert und deswegen nichts Gutes für diesen Release erwartet hat, der sei beruhigt – der Mann wirkt wie verwandelt.

Denn Jacks riffbasierter Power Metal der alten Schule (alte Savatage sind gar nicht mal der schlechteste Vergleich, aber auch Judas Priest kommen in den Sinn!) scheint Mr. Black wesentlich mehr zu liegen, und so spielen sich Highlights wie “Metal Tyrant”, “Incubus” oder der balladeske, erstklassig gesungene Titelsong mit Rekordgeschwindigkeit ins Metallerherz. Wenn die Scheibe in der zweiten Hälfte auch qualitativ etwas abfällt - insbesondere das pseudomoderne “Warmth of Winter” ist mir ein Dorn im Auge, bleibt aber glücklicherweise der einzige wirkliche Ausfall.

Zum Ende hin gibt’s dann aber mit dem flotten “The Burning”, in dem Gastsänger Jon Oliva in bester “Power Of The Night”-Manier seine stärkste Gesangsleistung in jüngerer Zeit über die Bühne bringt, sowie dem gemeinsam mit Annihilator-Shouter Joe Comeau eingezockten Grim Reaper-Cover “See You in Hell” noch mal zwei echte Killer, so daß die Scheibe auf einer extrem positiven Note endet. Wollen wir hoffen, daß Jack etwas von dieser urwüchsigen Power auf das nächste Savatage-Album retten kann…

(c)2002, Ernst Zeisberger

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