Stormwarrior : Stormwarrior

Der Juli steht eindeutig “in the sign of the warlord” – nicht nur, daß die gleichnamige US-Kulttruppe nach Jahren der Abwesenheit mit einem nahezu perfekten Comeback auf der Matte steht – nein, mit den Nordlichtern Stormwarrior und ihrem selbstbetitelten Erstling liegt uns auch gleich noch das stärkste German Metal-Debüt seit Ewigkeiten vor. Das (nach einem kurzen Intro) eröffnende “Sign of The Warlord” legt gleich mächtig vor und bricht über den unvorbereiteten Hörer tatsächlich wie ein mittlerer Sturm herein. “Ride The Sky” ist der Gedanke, der mir nicht aus dem Kopf geht – sänge hier Kai Hansen (der tatsächlich an den Reglern und als Gastmusiker etwas mitmischte), würde ich den Jungs den Song problemlos als “Walls Of Jericho”-Outtake abkaufen. Alles zerstörende Killerriffs, göttliche, aber niemals ins Zuckersüße abgleitende Melodien, ellenlange Soloduelle – so geil klangen die großen Vorbiler Helloween nach ihrer ersten vollständigen Scheibe nie wieder. Auch wenn ich mir jetzt den Zorn all der “Keeper”-Vererher zuziehe…

Und egal ob man weitere Speed-Killer der Sorte “Sons Of Steele”, “Death by The Blade” oder das hypergeniale “Iron Prayers” (jawoll!) oder eher midtempolastige Gallopper wie “Thunderer”, “The Axewielder” oder das stark an alte Running Wild erinnernde “Defenders Of Metal” anwählen mag – hier finden sich über eine Stunde lang ausnahmslos Volltreffer, die dazu noch von einer absolut mächtigen, im Duett mit Gottvater Hansen eingeschmetterten Coverversion des Helloween-Gassenhauers “Heavy Metal (Is The Law)” geadelt werden.

In diesem Sinne – zugreifen! Lange klang deutscher HM mehr nicht dermaßen kompromißlos oldschoolig. Darauf ein dreifaches “Hail” gen Norden!

(c)2002, Ernst Zeisberger

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