Steel Prophet: Book Of Dead

Ähnlich wie die Kollegen von Shadow Gallery haben Steel Prophet noch nicht ein halbwegs schwaches Album aufgenommen – doch anders als die Schattengaleristen hauen die Mannen um den sympathischen Gitarristen Steve Kachinsky Jahr für Jahr (und nicht im Abstand von deren drei) ein hochkarätiges US Metal-Werk nach dem anderen heraus. Zugegeben: der Überraschungseffekt hält sich auf „Book Of Dead“ in Grenzen, doch selten ist das so egal wie bei Steel Prophet. Sie agieren jedoch auf dem 2001er-Album so abwechslungsreich wie auf noch keinem ihrer Rundlinge zuvor. Es gibt rasend schnelle Metaltracks („Phobia“), gefühlvolle Balladen („Burning Into Blackness“), mit hochmelodischen Riffs versehene Songs, die an die wirklichen Glanzzeiten Iron Maidens erinnern („Tragic Flaws“) sowie krachend-eruptive, schleppende Hymnen („Church Of Mind“) – alle natürlich kongenial gesungen von Rick Mythiasin, der abermals zeigt, das er zu den Großen der Szene gehört. Kurz: die Bandbreite war bei Steel Prophet noch nie so groß. Wer ernsthaft an originellem, „wahren“ Heavy Metal, der gänzlich ohne Schlager-Refrains auskommt, interessiert ist, kommt an dem Stahlpropheten seit Jahren nicht vorbei.


(c)2001, Michael Kohsiek

 

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