Sonata Arctica : Winterheart’s Guild

Jawoll, das isses: DIE Gute-Laune-Scheibe für den (hoffentlich bald) kommenden Sommer! Nachdem die Genre-Vorreiter Helloween diesmal höchstens im oberen Mittelfeld anzusiedeln sind und Stratovarius, immerhin die Inspirationsquelle Nr. 1 unserer Sonaten, in völlig überladenem Orchester-Bombast vor sich hin langweilen, ist wenigstens auf Finnlands Speed-Jugend Verlaß!

Hätte ich nach dem offensichtlichen Schnellschuß, der das zweite Album nun mal war, eigentlich nicht mehr unbedingt zu erhoffen gewagt – aber siehe da, Tony Kakko und seine Mannen knüpfen nahtlos an den genialen Erstling an. High-Speed-Mega-Ohrwürmer in der Liga des Openers “Abandoned, Pleased, Brainwashed, Exploited” oder “Victoria’s Secret” (die Songtitel müssen sich die spinnerten Finnen mal wieder im Suff ausgedacht haben…) überzeugen durch die Bank mit hypereingängigen Melodien, die dem großteil der Konkurrenz in dieser Klasse zweifelsohne abgehen, und können darüber hinaus mit aberwitziger Keyboard-Wizardry von Jens Johannson, dem alten Strato-Schweden, aufwarten. Man höre nur das fantastische “The Cage” (Hit!), in dem er mehr für Begeisterung sorgt als auf dem kompletten letzten Album seiner eigenen Band!

Alles in allem ein sehr gelungenes “Comeback” (kann man das nach zwei Jahren schon sagen?) , wenn ich dem überragenden Debüt auch immer noch ganz knapp den Vorzug geben würde. Trotzdem findet man im Moment in Sachen Melody-Speed kaum was besseres.

(c)2003, Ernst Zeisberger

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