Saviour Machine : Legend Part III:I
Das wurde aber auch Zeit! Ehrlich gesagt hatte ich
schon befürchtet, daß sich Eric Clayton & Co. mit der Vertonung der
biblischen Apokalypse völlig übernommen haben. War “Part I” vor allem geprägt
von Monotonie, aber immer noch ein solider Nachfolger des Meisterwerkes “Saviour
Machine II” (eines der besten Alben aller Zeiten!), so habe ich auf Part II”
seinerzeit den Song vergeblich gesucht – knappe 80 Minuten lang herrschte ein
zwar verdammt düster-intensiver, aber letztendlich stinklangweiliger Soundbrei
vor, der sich bestenfalls zum Kurieren von Schlafstörungen eignete.
Um so erfreulicher,
daß die christlichen Düstermetaller die Kurve noch mal gekriegt haben und mit
dem ersten Teil des dritten Teils (!) – eine Doppel-CD war beim Label
unerwünscht – ihr mit Abstand bestes Album seit dem oben erwähnten “II”-Meilenstein
vorlegen. Der Metalanteil wurde im Vergleich zum Vorgänger wieder ‘ne ganze
Ecke heraufgeschraubt, was sicher auch am exzellenten Gitarrenspiel von Gastklampfer
Carljohan Grimmark, der sich bei seiner Stammband Narnia stark unter Wert verkauft,
liegen mag. Und auch wenn die Scheibe nach wie vor als Gesamtwerk, dem man am
besten unter dem Kopfhörer lauschen sollte, am besten funktioniert, so können
doch immerhin Gothic Metal-Meisterstücke wie der Opener “Twelve Hundred Sixty
Days”, das mit brillianten Chören unterlegte “The Ancient Serpent” oder der
unbestrittene Albumhöhepunkt “Antichrist III : The King Of Babylon” wieder
problemlos für sich alleine stehen, wenn man denn gerade mal keinen Nerv haben
sollte, sich über die komplette Spielfilmlänge (wiederum knapp 80 Minuten) in
Untergangsstimmung zu versetzen.
Und wenn auch die Klasse des alles
überragenden “II”-Materials (man denke nur an Songs wie “American Babylon”, “Ascension
Of Heroes”, “Child In Silence” oder gar “The Stand” zurück und falle auf die
Knie!) natürlich unerreicht bleibt, so freue ich mich doch zum ersten Mal seit
Jahren wieder mächtig auf das für Mitte 2002 angekündigte Abschlußwerk der “Legend”-Reihe.
Und bis dahin wird auch die wieder mal glasklar-brilliant produzierte “Part
III:I” noch des öfteren ihren Weg in meinen Player finden...
(c)2001, Ernst Zeisberger