Iron Savior : Condition Red

Mit ihrem stärksten Eisen im Feuer seit dem kultigen, selbstbetitelten Debüt kehren die Hamburger Iron Savior nach der Trennung von Metallegende und Leadgitarrist Kai Hansen zurück. Mag der Gamma Ray-Boss in der Vergangenheit auch kräftig für den großen Presserummel um die “eisernen Erlöser” mitverantwortlich gewesen sein – musikalisch spielte er seit jeher nur eine untergeordnete Rolle in der Truppe seines alten Kumpels und Prä-Helloween-Bandkollegen Piet Sielck.

Daher verwundert es auch nicht, daß sich musikalisch nicht allzuviel getan hat. Lediglich auf die üblichen zwei Helloween-lastigen Hansen-Kompositionen müssen wir diesmal halt verzichten. Höchstens der flotte Ohrwurm “Condition Red” erinnert noch etwas an alte “I Want Out”-Tage, bowohl er aus Piets Feder stammt, dank der ausgefeilten Chorarbeit kommen einem aber auch die Frühphase der genialen Dänen Pretty Maids in den Sinn.

Abgesehen davon wird’s mal Acceptabel-stampfend (“Mindfeeder”, “”Warrior”), dann wieder stimmt man Maiden-mäßiges Rhythmusgalloppel an (“Thunderbird”), und an klassische Judas Priest erinnert eh an allen Ecken und Enden etwas. Sei das nun hymnenhaft im “Desert Plains”-Stile (“I Will Be There” – klasse!) oder aber “Painkiller”-mäßig das Gaspedal bis auf den Boden durchtretend, wie man es etwa im Weltklasse-Opener “Titans of Our Time” vorzüglich vormacht. Das letzte, im direkten Vergleich eher durchschnittliche Werk “Dark Assault” spielt man jedenfalls mühelos an die Wand. Und auch wenn man keine sensationellen Neuerungen zu bieten haben mag, so ist “Condition Red” doch ein grundehrliches Heavy Metal-Album der Güteklasse A. Insofern also ‘ne deutliche Kaufempfehlung von meiner Seite…

(c)2002, Ernst Zeisberger

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