Salamandra : Skarremar

Ab und an kommen einem diese Platten unter. Objektiv gesehen nichts, was man nicht schon fuffzichtausendmal gehört hat und auch nicht wirklich überragend - und dennoch, du kriegst sie einfach nicht mehr aus Deinem Player. Ein klassischer Vertreter dieser Gattung ist das Zweitwerk der herrlich mitreißenden, episch angehauchten Speed Metal zockenden Tschechen Salamandra, "Skarremar". Denn das gute Stück strotzt nur so von diesem mystischen Faktor X, der sich im Volksmund gern "Metal-Spirit" nennt und für mich immer noch am deutlichsten die wahrlich Überzeugten von den Mitläufern trennt.

Und hier gibt's wirklich alles, was sich der begeisterte Metal-Fan nur wünschen mag: majestätische Hymnen (alleine für den 1a-Mitgröler "Hail The King" würde ich den Jungs am liebsten ein Denkmal aufstellen!); Hochgeschwindigkeits-Nackenbrecher in bester Early-Helloween-Tradition ("Reign Of The Wicked", "All Hope Abandon"), die erfreulicherweise jegliches Kinderlied-Tralala außen vor lassen; dazu hin und wieder mal 'ne gar nicht mal üble Ballade ("A Kiss Goodbye"). Auch ein paar "Nightfall In Middle Earth"-kompatible, mittelalterliche Atmosphäre ohne Ende versprühende Folk-Zwischenspiele haben ebenso ihren Weg auf "Skarremar" gefunden wie das von einer Opernsängerin (!) vorgetragene "Remember The Legend". Exzellent, wie der olle Wayne wohl bemerkt hätte...

Richtig trashig (und damit meine ich: so in etwa auf "Battle Cry"-Niveau!) ist das Schlachten-und-Drachen-Artwork, das sich durchs ganze Booklet zieht und eine dieser minimalistischen Fantasy-Stories illustriert, ohne die eine solche Platte einfach nicht komplett gewesen wäre. Very true halt, und so soll's doch auch sein, oder? Eben - darum ein dreifaches "Hail" gen Tschechien und einen weiteren Durchlauf gestartet!

(c)2001, Ernst Zeisberger 1