Ganz nett, was
Riot da auf ihrem neuen Album abliefern. Wieder mal nur ganz nett. Nicht schlecht, nein, auf keinen Fall schlecht, jedoch haut es mich wie auch schon die beiden Vorgänger nicht übermässig vom Hocker. Klar, tolles Intro mit anschließendem schnellen "Angel Eyes", die darauffolgenden "Liberty" und "Kings Are Falling" überzeugen ebenfalls durch schönen Gesang und das prägnante Riffing vom Melody-Meister Mark Reale. Doch manches Mal wünsche ich mir doch die Zeiten zurück, als Riot ihre stärkste Phase hatten, nämlich zu den Alben "Thundersteel" und "The Privilege Of Power". DAS waren Klassiker, da überzeugte jeder Song durch rasende Gitarrenläufe, wundervollen, hohen Gesang und Melodien, die unter die Haut gingen. Diese Zeiten sind jetzt unweigerlich vorbei, wenngleich "Inishmore" doch um einiges besser ist als der Vorgänger "The Brethren Of The Long House". Das große Manko ist die zu häufig auftretende Gleichförmigkeit der Songaufbauten (verse I, verse II, Chorus, verse III, Chorus, Solo, Chorus) und der Refrains. Trotzdem ziehe ich dieses Album allen ekeligen Vertretern der Wendehals- und Trendmusik vor, das hier noch echte Individualisten am Werk sind, die Musik aus Freude machen und nicht ob des schnöden Mammons. Würde ich eine Rock Hard-Note geben, würde ich wohl eine "7" für "Inishmore" zücken...
(c) 1998, Michael Kohsiek