Rhapsody: Power Of The Dragonflame

 

 

Man kann sagen, was man will: Rhapsody sind schon jetzt unsterblich und haben sich ihren Platz auf dem Olymp of Steel verdientermaßen gesichert! Die Italiener haben zwar mit ihrem sensationellen Debüt „Legendary Tales“ im Jahre 1997 eine ganze Lawine an (meist nicht überzeugenden...) Nachahmern losgetreten, zählen aber aufgrund der drei ebenfalls auf höchstem Niveau stehenden Nachfolgern immer noch zu den besten Bands des „Bombast-Epic-Metal-Booms“. Und wer sich nur einmal das neue Album „Power Of The Dragonflame“ angehört hat, wird mir zustimmen, dass dem immer noch so ist und Rhapsody der Konkurrenz abermals mit Siebenmeilenstiefeln enteilen. Ich gehe sogar soweit zu sagen, dass „Power...“ ihr bis dato bestes, weil schnellstes, härtestes, metallischstes und abwechslungsreichstes Album geworden ist. Man höre bitte nur mal das krachende EröffnungsdoppelKnightrider Of Doom“ und „Power Of The Dragonflame“, die Megahymne „The March Of The Swordmaster“, die Manowar auch nicht besser hinbekommen hätten, den knallharten SpeedtrackWhen Demons Awake“ (was für Gitarren!) oder das wunderschöne, italienischsprachige und fast an eine Arie erinnernde „Lamento Eroico“. Unumstrittener Höhepunkt aber ist der wahnsinnig intensiv von einer Akustikgitarre eingeleitete LongtrackGargoyles, Angels Of Darkness“, der die Essenz einer der wohl wichtigsten Bands der Neuzeit perfekt zusammenfasst.

Sämtliche Refrains sind natürlich allesamt hyper-eingängig und zeitlos („The Pride Of The Tyrant“!), so dass man sie nur schwerlichst wieder los wird, die Chöre sind genial wie immer und diese ausgefeilte Orchestrierung sollten sich Blind Guardian mal genau zu Gemüte führen. In der Zeit, in der die vier Krefelder an dem „Nightfall...“-Nachfolger werkelten, haben Rhapsody vier grandiose Alben hervorgebracht!

Alles in allem vergessen die Mannen um Luca Turilli aber das Wichtigste niemals: den Metal. Denn davon haben sie reichlich, ob ihr es nun glaubt oder nicht. Sicherlich wird es auch anno 2002 etliche Nörgler geben, denen Rhapsody zu kitschig, bombastisch, keyboardverwässert, trällerig oder wasweissichnochalles sind (und zugegeben: live waren Rhapsody bisher ziemlich enttäuschend bis peinlich). Aber wisst ihr was: wenn weiterhin SOLCHE Alben herauskommen ist mir die Meinung anderer scheißegal! All Hail To The Mighty Rhapsody!!!

 

(c) 2002, Michael Kohsiek

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