Rawhead Rexx : Rawhead Rexx
So, mal wieder ein arg verspätetes Review, aber was soll's: Nicht ohne Grund wird Mucke wie die der neuen deutschen Power Metal-Hoffnung Rawhead Rexx gerne mit Attributen wie "zeitlos" oder "klassisch" bedacht. Und das zu Recht! Hat mich die Truppe um ex-Glenmore-Sänger doch neulich schon im Vorprogramm der winterlichen Göttertour mit Annihilator und Nevermore ziemlich begeistern können; und ihr selbstbetiteltes Debüt für sollte sämtliche Headbanger, die für den guten alten US-Power Metal-Sound in Tradition von Hammerbands wie Vicious Rumors oder Metal Church auch nur im geringsten was übrig haben, so wertvoll sein wie das sprichwörtliche Wasser dem Saharareisenden. Überhaupt, das sollte mal gesagt sein: ich hatte zunächst vor, mal wieder die Floskel "klingt alles andere als typisch deutsch" auszupacken; und wenn dies auch immer noch bis zu einem bestimmten Grade stimmt, so ist die Anzahl neuerer heimischer Bands (z.B. Brainstorm, Symphorce, Sacred Steel, Dark At Dawn...), die den altbewährten Tralala-Sound links liegen lassen, mittlerweile höchst ansehnlich.
Und so habe ich denn auch hier kaum was zu beanstanden. Naja, ich wäre wohl ohne die Balladen-Parodie (?) "Blood On My Hands" gut ausgekommen, dazu ist mir der eindeutige "Heaven And Hell"-Klau unter dem Titel "Sons Of Mayhem" doch etwas zu offensichtlich - der Rest ist jedoch Old-school-Power Metal (mit Betonung auf POWER...) allererster Güteklasse, den ich hiermit allen Fans der eingangs genannten Bands zum Pflichtkauf erkläre. Gerade auch, weil die Aufmachung inklusive 1a-Klischee-Zombiecover und Schwarzweiß-Monsterpics im Booklet so sehr METAL geworden ist wie sich das seit ewigen Zeiten keiner mehr getraut hat. (Daß das dann irgendwelche Hypersensibelchen gleich zensieren müssen, ist mal wieder ein Armutszeugnis für Schröderland. Also greift schnell zu, noch ist das Originalcover einigermaßen problemlos zu bekommen...)
Anspieltips: die beiden hyperschnellen Banger "Town Of Skulls" sowie "The Scream", das heftigst galloppriffende "Mr. Hyde" sowie die titelgebende Bandhymne. Alle natürlich ohne "fuckin' keyboards" entstanden. Gut so!
(c)2001, Ernst Zeisberger