Nocturnal Rites : Shadowland

Zweites Album der “neuen” Nocturnal Rites (die mit Sänger Jonny Lindqvist). Und auch wenn die Scheibe bei mir längst noch nicht die Begeisterung auslösen kann wie seinerzeit das kultige “In A Time of Blood And Fire”-Debüt, so haben die Schweden doch immerhin den durchschnittlichen Vorgänger “Afterlife” mit Leichtigkeit übertroffen. Alleine schon, da man nicht mehr dem “Riot für Arme”-Sound frönt, sondern eine ganze Ecke an Eigenständigkeit hinzugewonnen hat.

Hat man doch ‘ne ganze Schippe an Härte nachgelegt, aber gleichzeitig die genialen, simplen Melodien der ersten drei Alben wieder etwas (aber ich betone: ETWAS! Erwartet kein Maiden-mäßiges Melodienfeuerwerk wie ehedem!) in den Vordergrund gestellt, womit man nunmehr eher in der Nachbarschaft der Bollnäser Recken von Tad Morose landet. Gerade die zahlreichen ohrwurmigen Chorusse erinnern angenehm an diese Landsleute, ohne jedoch ganz die Klasse von Urban Breed&Co. zu erreichen. Dafür kann man immerhin mit einer gewissen dioesken Mystik aufwarten, die den Songs prima bekommt.

Wie auch immer: “Shadowland” ist ein ordentliches, ehrliches, aber leider streckenweise auch ein wenig unspektakuläres Heavy Metal-Album, in das man als Melodic- und Power Metal-Fan ja mal reinhören kann. Als Anspieltips nenne ich mal den eingängigen Titelsong, das doomig angehauchte “Invincible” oder auch flotte Banger wie “Never Die” oder “Birth of Chaos”...

(c)2002, Ernst Zeisberger

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