Mystic Prophecy : Regressus

2003 – zweifelohne ein exzellentes Jahr für Power Metal-Liebhaber! Zu den fantastischen Outputs von Bands wie Agent Steel, Nevermore oder Brainstorm gesellt sich jetzt ein weiterer Volltreffer! Die griechisch-deutsch-schwedische Formation Mystic Prophecy, gegründet von jetzigen und ehemaligen Mitgliedern so illustrer Truppen wie Valley’s Eve, Stormwitch, Raise Hell oder Dream Evil, fährt auf ihrem Zweitling einen brettharten Sound auf, der vor allem an die Glanztaten von Iced Earth (Riffing!) und Iron Maiden (Melodien!) erinnert.

Wobei der vergleichsweise durchschnittliche Opener “Calling From Hell” den geneigten Hörer noch etwas auf die falsche Fährte führt, ist er doch wesentlich melodiöser als der Rest der Scheibe und gemahnt eher an die Melodic Speed-Fraktion, mit der man sonst eher wenig gemein hat. Nicht der optimalste Einstieg, aber was soll’s, ab Track 2 schießt man schließlich ein Riff-Feuerwerk ab, das seinesgleichen sucht. Gitarrist Gus G., dessen zweite Band Dream Evil mich zuletzt eher enttäuscht hatte, zeigt sich hier mal wieder in Höchstform, und die rauhe Stimme von Frontmann Roberto Dimitri Liapakis röhrt dazu, was das Zeug hält. Das ist METAL! “Eternal Flame”, “Lords of Pain”, das flotte, beinahe schon thrashige “In Your Sins” oder aber die alles überragende Megahymne “Night Of The Storm” – allesamt Granaten vor dem Herrn! Da fällt es auch nicht allzuschwer ins Gewicht, daß man sich das “Sign of The Cross”-Grundriff entgegen des Titels nicht etwa bei Iron Maiden, sondern unüberhörbar im Hause DeMaio “ausgeliehen” hat. “Blood Of My Enemies”, anyone?

Anyway, ein fetter Sound sowie die brilliante Aufmachung komplettieren ein Album, das - auch wenn ihm noch etwas mehr Abwechslung recht gut zu Gesicht gestanden hätte - in jeder ernstzunehmenden Metalsammlung stehen sollte. Bisher eine DER Überraschungen des Jahres!

(c)2003, Ernst Zeisberger

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