Morgana : Angel
Eins vorweg: im Gegensatz zu dem, was im Hellion-Katalog zu lesen war, handelt es sich hier nicht um ein Re-Release eines alten Kultalbums. Die kurz und knapp betitelte "Angel"-Scheibe wurde von diesen Italo-Metallern erst anno 2000 aufgenommen, gab's dann auch schon 'ne Weile hierzulande eben via Mailorder zu erwerben jetzt steht das gute Stück auch regulär in den hiesigen Plattenläden.
Und ein gutes Stück ist "Angel" definitiv, wenn auch noch ein wenig gesichtslos - streckenweise habe ich den Eindruck, daß diese Band im Zuge des True Metal-Revivals einfach ein paar Jährchen zu früh gesignt worden ist. Man spielt denn auch, wie so viele (nicht nur) ihrer Landsleute, melodischen Metal, der sich allerdings eher an klassischen Bands wie Riot oder Malmsteen als an der Rhapsody/Labyrinth-Welle orientiert. Von letzteren hat man lediglich den übertriebenen Einsatz von Keys gelernt, die in dem etwas an ihre spanischen Kollegen Dark Moor erinnernden Sound allerdings dank der schwachen Produktion ziemlich untergehen.
Die Songs sind durchgehend ordentlich, ohne mich allerdings wirklich aufhorchen zu lassen. Der schnelle Opener "The Downfall Of Rain" sowie das melodische "Let's Free The Essence" sind noch am ehesten die Standouts Marke Eigenbau, bester Song ist allerdings mit einigem Abstand das Ozzy-Cover "Road To Nowhere", das Sänger Marco ebenso überzeugend rüberbringen kann wie den Rest der Scheibe, von dem man sich lediglich den balladesken Titelsong vielleicht besser geschenkt hätte. Der Rest ist OK. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Bei den heutigen CD-Preisen müßt Ihr besser wissen, ob Euch das reicht.
(c)2001, Ernst Zeisberger