Dieser verflixten Gallier, ich wusste, dass sie was in der Hinterhand haben. Hört mal in die CD von
Malediction rein, deren Cover ein etwas schlichter gezeichneter Henker ziert, hört mal rein. Klingt wie 1985? Dann schaut mal auf das Datum! 2001! Ha, angeschmiert! Wir haben hier also eine HEAVY METAL Band, die tatsächlich aus unseren Tagen stammt, älter als 22/23 sind die Boys im Booklet nicht, und doch authentischen 80s Metal spielt, ohne staubigen Retrotouch, ohne peinlich nach dem so angesagten "True Metal" zu klingen. Irrsinn! Hymnische Songs, sieben eigene und eine ADX - Coverversion, findet man am Stück auf diesem Album, hymnisch, nicht pathosüberladen. Die Melodien sind grandios, zuweilen eine leicht mysteriöse Stimmung verbreitend, die Texte sicherlich nicht minder, nur ist mein Schulfranzösisch in den letzten sieben Jahren nicht eben besser geworden. Hier braten endlich mal wieder harte, aber harmonische Gitarren ein paar infernalische, doch nicht derbe Riffs aus den Boxen, sogar ein Cembalo kommt ganz sporadisch zum Einsatz bei einem Stück und verstärkt dessen majestätische Atmosphäre nochmals. Malediction spielen Metal, den zu zelebrieren und seine Magie auszuleben die meisten neuen Bands verlernt haben. Den Kompositionen wohnt jener hintergründige Wahnsinn inne, der den echten Metal erst auszeichnet. Die Soli sind hotter than hell, melodisch und in die leidenschaftlichen Akkordgebilde paßgenau eingebettet. Die Stimme des Shouters ist klar und doch leicht angerauht, nimmt gerne höhere Lagen und bleibt trotzdem in angenehmen Regionen. Blaspheme und Sortilege sind hier als Vorbilder zu nennen, ganz klar, Metal mit viel Melodie und doch einer gesunden Grundhärte. Malediction versuchen nicht, so schnell wie möglich zu spielen, sie basteln lieber eigenwillige Stücke zurecht, die sie aus der Masse an sogenannten Metalbands heutzutage meilenweit herausstechen lassen. Deutschland hat mit Majesty und Irony zwei extrem heiße Eisen im Feuer, von Wizard und Solemnity ganz zu schweigen, aber die Franzosenköppe, unsere Erzrivalen, legen gerne nochmal ein Pfund nach. Overstep waren erst der Anfang, Malediction können jetzt alles! Headbangerkompatible Rhythmen, die Songs meist in mittleren, aber nicht stampfenden Geschwindigkeitsregionen und mit diesen unter die Haut gehenden Melodiebögen, ich kann nur meinen Hut ziehen! Malediction beweisen mir, dass noch nicht alles umsonst ist und daher führe ich meinen Feldzug für den wahren Metal fort, solange es solche Bands zu unterstützen gibt! Kontakt: malediction@voila.fr