Bandname, Titel, Coverartwork und Trackliste schreien einem geradezu zwei Begriffe entgegen: Heavy Metal! Und den gibt es auch zu einhundert Prozent auf dem zweiten Album der süddeutschen Antwort auf Manowar. Majesty polarisieren ähnlich wie ihre „Brüder im Geiste“ aus den US of A, antworten aber auf die Tiraden ihrer Kritiker ebenso wie die „Kings of Metal“: mit Schulterzucken und einem lockeren „who cares?“ Majesty ziehen kompromisslos ihr Ding durch – und da können noch so viele Leute über die pathetischen und den Metal abfeiernden Texte oder die scheinbar allzu simpel strukturierten Songs lachen. Interessiert mich nicht und interessiert die Band nicht!!
Das Zauberwort auf „Reign in Glory“ lautet „Hymne“ – denn zehn dieser Exemplare, die man spätestens beim zweiten Mal mit nach oben gereckter Faust mitbrüllen kann, gibt es auf dem vorliegenden Album. Mal schnell („Heavy Metal Battlecry“ - endlich lösen Tarek und Co. mal die Handbremse und ballern alles in Grund und Boden), mal schleppend („Into the Stadiums“) mal episch-ausladen (das überragende „Defender of the Brave“, dessen akustischer Beginn mich übrigens , nicht schlagen, Tarek, seltsamerweise etwas an Tony Carey’s „Room with a View“ erinnert, sowie „Falcon in the Storm“) aber immer so verdammt ehrlich und überzeugend klingend, dass man diese Band einfach mögen muss. Sie atmen, essen, trinken und leben den Heavy Metal und zeigen dies auch „with glory and pride“ auf ihren Alben. Sicherlich: manchmal übertreiben sie ein wenig mit ihrer Manowar-Verehrung (der ruhige Teil beim Opener beispielsweise klingt 1:1 nach den großen Vorbildern) doch wen kümmert’s, wenn das Endergebnis eine so großartige Sache wird wie „Reign In Glory“, das den Vorgänger in punkto Produktion, Abwechslungsreichtum und vor allem den Songs bei weitem übertrifft? In diesem Sinne: Heavy Metal will never die!
(c)2003, Michael Kohsiek