Kamelot: The Fourth Legacy

Holla, sind das wirklich Kamelot, die mir da mit dem Opener und Titeltracks entgegentönen, oder habe ich aus Versehen ein Projekt aus Stratovarius- und Rhapsody-Musikern erwischt? Doch ein Blick auf das wundervolle (und sexy!) Cover genügt und es ist klar - Kamelot sind zurück und haben es endlich geschafft, ihre Neuverpflichtung (Oliver) Khan richtig in ihren Sound einzubetten. Ich persönlich vermisse zwar Mark Vanderbilt, den Sänger der beiden tollen ersten Album ("Eternity" und "Dominion", für die Discographen) noch etwas, doch die Ex-Conception-Röhre hat sich gut bei den Floridianer Epic-Metallern eingelebt und auch gleich ordentlich Songwriting-Credits erhalten. Gleich mit Track Numero drei, "Silent Goddess" (die natürlich alles andere als ruhig ist) zeigt sich aber, dass Kamelot nicht auf den Euro-Metal-Zug aufgesprungen sind und munter ihr eigenes Ding durchziehen. Zwar kann ich mir vorstellen, dass das eingespielte Produzentenduo Sascha Paeth und Miro ein paar Einflüsse auf die Songs hatten (Intro, Frauengesänge, "Desert Reign"), doch tut dies der Tatsache keinen Abbruch, das "The Fourth Legacy" eine ganze Ecke überzeugender als noch der Vorgänger klingt. "The Shadow Of Uther" oder auch das ebenfalls recht fixe "Until Kingdom Come" begeistern mich auf ganzer Linie und auch wenn die Platte nicht mehr den Originalitätsfaktor wie das Debüt besitzt - ich find's schweinegeil! Und mehr interessiert mich nicht.

(c) 2000, Michael Kohsiek

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