Helloween : Rabbit Don’t Come Easy
Ziemlich
unspektakulär – so simpel läßt sich das neue Studiowerk der Hamburger
Metallegende leider ziemlich treffend zusammenfassen. Nach der etwas
experimentelleren “The Dark Ride” konzentriert man sich nach dem Abgang von
Roland Grapow und Uli Kusch mal wieder auf Helloween-typischere Sounds,
was einerseits bedeutet, daß wir diesmal keine pseudomoderne Trendgrütze der
Sorte “Escalation 666” ertragen müssen, überragende Neuerungen wie das
grandiose “The Departed” allerdings auch vergeblich suchen.
Stattdessen
metalt man im gutklassigen Melodic Metal-Mittelfeld herum, landet auch durchaus
den einen oder anderen Volltreffer – der wieselflinke Opener “Just A Little
Sign” etwa hätte ebenso problemlos das Zeug zu einem Gute-Laune-Hit für den
kommenden Sommer wie die urtypische Weikath-Hymne “The Tune” – liefert aber
sonst herzlich wenig, was Alben wie “The Time Of The Oath” oder “Better Than
Raw” nicht schon (oftmals besser!) abgedeckt hätten. Und schon diese Alben
haben in meinem Schrank mittlerweile mächtig Staub angesetzt…
Punktabzug
muß es darüber hinaus auch für den einen oder anderen Komplettausfall geben:
nehmen wir mal nur das recht mittelmäßige “Never Be A Star”, das recht
ungeniert das ungleich bessere “Perfect Gentleman” recyclet. Oder die zum
Einpennen langweilige Deris-Ballade “Don’t Stop Being Crazy”…da fällt das
Fehlen eines genialen Songwriters wie Uli Kusch halt doch deutlich ins Gewicht.
Ganz
hervorragend hingegen die melodische Gitarrenarbeit von Weiki und Neuzugang
Sascha Gerstner (ex-Freedom Call), wogegen sich bei Herrn Deris’ Gesang mal
wieder die Geister streiten werden. Aber das ist ja nix Neues mehr.
Alles in
allem – können Die-hard-H’ween-Fans sicher ihr eigen nennen. Ist aber beileibe
keine Pflichtscheibe.
(c)2003, Ernst Zeisberger