Emerald - Iron On Iron
"Iron On Iron" - Genau SO müssen Heavy-Metal-Scheiben heissen!!
Bei Emerald handelt es sich keineswegs um 20jährige Jungspunde, die mal eben Profit aus der um sich greifenden "True"-Metal-Welle schlagen wollen. Nein, ursprünglich war diese erste und einzige Scheibe der Holländer "Downtown" betitelt und datiert aus dem Jahr 1985. Nun, vierzehn Jahre später, erbarmt sich das rührselige Iron Glory-Label (u.a. Destillery) unser (den lechzenden Fans) und presst uns diese Sahnescheibe endlich auf CD. Gut so, denn ansonsten würde ein weiteres Kleinod in Vergessenheit geraten! So lassen sich zuguterletzt kleine Euro-Metal-Klassiker wie der kultige Opener "Hell Racer" (famose Melodylines!), das mitreissende "Iron On Iron" oder das munter vor sich hinriffende "D-Day" (welch' epische Brillianz!!) in digitaler Klangqualität geniessen und sorgen mit Sicherheit dafür, dass ein paar Schädel gespalten und ein paar Poser verjagd werden. Wie schön! Wer die CD schon kennt (oder noch besser: die alte LP im Schrank stehen hat), wird gemerkt haben, dass die oben erwähnten drei Tracks gleichzeitig die ersten drei auf der Scheibe sind. Das heisst im Umkehrschluss, dass der Rest keinesfalls schwächer geraten ist!! Hört bitte nur mal das unmenschlich packende "Suicide", das dem härtesten Metaller, so er denn Gefühle hat, die Tränen in die Augen treiben wird. Fazit: wer sich heute "Metal-Fan" schimpft und vielleicht mit Gamma Ray, HammerFall und Stratovarius aufgewachsen ist (keine Schande, liebe Mortal Sin-Leute!), aber mal "miterleben" möchte, wie man sich WIRKLICH in den Achtzigern gefühlt hat, der sollte Emerald kennen und anschliessend lieben! Besser kann man Heavy Metal eigentlich nicht spielen! Ach ja, eines hätte ich fast vergessen: Sänger Bert Kivits hat eine ziemlich extreme, kreischend-hohe Stimme, der mich manches Mal an Ski von den göttlichen Deadly Blessing erinnert und vielleicht nicht jedermanns Sache ist...
(c) 1999, Michael Kohsiek